Bei einer Kalkschulter handelt es sich um eine Einlagerung von Kalziumkristallen in die Sehnen des Schultergelenks. Nachdem zun?chst nur wenige Kristalle abgelagert werden – wovon der Patient nichts merkt – kommt es im Lauf der Zeit zu einer Bildung von Kalkknoten, die durch ihre Gr??e zu einer Einengung des Sehnengleitkanales zwischen Oberamkopf und Schulterdach führen. Das macht sich durch Schmerzen beim Heben des Armes bemerkbar macht. Zudem kommt es durch Kristalle, von der Sehne in den darüber liegenden Schleimbeutel durchbrechen, zu einer Entzündungsreaktion des Schleimbeutels mit Schmerzen in Ruhe – vor allen Dingen nachts – und beim Liegen auf der betroffenen Seite.
Abb. 1: R?ntgenbild eines Kalkdepots (Durchmesser gekennzeichnet) | Abb. 2: Intraoperatives Bild. W?hrend der Operation kann der Kalkherd mit speziellen L?ffeln heraus?geholt werden. |
Variable Beschwerden
Die akute Reizung mit Entzündungsreaktion kann im Verlauf der Erkrankung schwanken, so dass sich beschwerdefreie und schmerzintensive Phasen abwechseln. In vielen F?llen ist der Krankheitsverlauf aber auch selbstlimitierend, was bedeutet, dass die Kalkkristalle sich ohne einen erkennbaren Grund aufl?sen. Auch der Prozess der Aufl?sung kann sehr schmerzhaft sein, ist aber in der Regel nach einigen Wochen vorüber. Wann welche Phase in diesem Krankheitsprozess erreicht oder durchlaufen wird, kann nicht genau vorhergesagt werden. Zur Beurteilung werden daher Kontroll?untersuchungen ben?tigt.
Wenn die Schulter über Monate schmerzt und keine Besserungstendenz zeigt, hilft h?ufig nur noch die operative Therapie. Wenn m?glich wird diese ?ohne gro?en Schnitt“, also arthroskopisch durchgeführt. Wenn dies aus anatomischen Gründen (z.B. unzug?ngliche Stelle/zu gro?es Kalkdepot) nicht geht, wird ein kleiner Schnitt notwendig, um den Kalkherd gründlich zu entfernen.
Im Anschluss an die Operation muss der Arm nur kurzfristig (einige Tage) ruhiggestellt werden. Der Patient kann und sollte sofort mit krankengymnastischen ?bungen beginnen, um die Beweglichkeit im Schultergelenk wiederherzustellen.