Bandscheiben sind die weichen und elastischen Sto?d?mpfer unserer Wirbels?ule. Sie sitzen zwischen allen Hals-, Brust- und Lendenwirbelk?rpern. Eine gesunde und junge Bandscheibe kehrt aus jeder Verformung wieder zurück in ihren ursprünglichen Zustand.
Im Laufe des Lebens verliert die Bandscheibe jedoch Wasser und bü?t an Elastizit?t ein. Sie wird quasi plattgedrückt. Und anders als andere Gewebe unseres K?rpers k?nnen sich Bandscheiben nicht regenerieren.
Bei einem Bandscheibenvorfall schieben sich dann verschlissene Gewebestücke in den Wirbelkanal vor. Also in den Raum, in dem das Rückenmark und die Nervenwurzeln verlaufen.
Gro?er Bandscheibenvorfall L4 / L5 im MRT-Bild.
Das Bandscheibengewebe ist nach hinten in den Wirbelkanal vorgetreten und drückt auf eine Nervenwurzel.
Doch die Wirbels?ule ist weit mehr als nur die Bandscheiben. Sie bildet das Rückgrat der K?rperhaltung und schützt im Wirbelkanal Rückenmark und Spinalnerven.
Ihr Verschlei? führt auch zu Verkn?cherungen, die wiederum Platz beanspruchen. Das nennt man Spinalkanalstenose. Bei schwerem Verschlei? kann es zu Verformungen (in der Fachsprache ?Deformit?ten“) kommen, z.B. einem ?Buckel“ oder einer ?Skoliose“.
Fehlformen k?nnen aber auch angeboren sein, wie das ?echte Wirbelgleiten“.
Links: Normaler Spinalkanal
Rechts: Deutliche Einengung des Spinalkanals
Wie andere Knochen auch, k?nnen Wirbel brechen. Sie tun dies bei Unf?llen. Viele Wirbelbrüche sind aber Folge einer Osteoporose – also einer verminderten Knochenh?rte, so dass die Wirbel manchmal sogar ohne jeden Anlass brechen k?nnen.
Unsere Wirbels?ulenspezialistinnen und -spezialisten an der Klinik für Orthop?die der Universit?t Regensburg schauen genauer hin. Sie kennen die ganze Breite des Faches, um Ihnen bestm?glich zu helfen.
Ihre pers?nliche Untersuchung ist die Grundlage für die weitere Therapie. Wir erfragen dabei Ihre Beschwerden. Wir untersuchen Sie klinisch, also mit unseren H?nden, unseren Augen etc.
Dann entscheiden wir, welche Bildgebung es braucht. In der Wirbels?ulenbehandlung ist das meist ein R?ntgenbild (im Stehen), um die Stellung der Knochen unter Last zu bewerten. Und dann oft die Magnetresonanztomographie - kurz MRT oder Kernspin. Denn darin lassen sich Ver?nderungen an den Weichteilen und Beeintr?chtigungen der Nerven besonders gut erkennen. Besondere Verfahren wie CT, SPECT, DEXA, Myelografie u.v.a. k?nnen hinzutreten.
Besonderen Wert legen wir in unserer universit?ren Wirbels?ulenabteilung auf den interdisziplin?ren Blick: Die Fachbereiche der Orthop?die sind hier eng verzahnt. Viele Patientinnen und Patienten zeigen Symptome an der Wirbels?ule und an z.B. gro?en Gelenken. Wir untersuchen Sie bei Bedarf gemeinsam mit weiteren Spezialistinnen und Spezialisten, um Ihrem speziellen Fall gerecht zu werden.
Da der Wirbelkanal rundherum im Wesentlichen kn?chern begrenzt ist, k?nnen die empfindlichen Nervenbahnen bei Druck nicht ausweichen. Jede Verengung, ob durch einen Bandscheibenvorfall oder Verkalkungen wie bei der Spinalkanalstenose oder im Rahmen einer Wirbels?ulendeformit?t (also einer Verformung), kann die durchziehenden Nerven irritieren. Und auch die Wirbels?ulengewebe selbst führen ja Schmerznerven. Es entstehen starke Rücken- oder Nackenschmerzen, oft begleitet durch Ausstrahlung in ein oder seltener in beide Beine bzw. Arme. Der Ort der Schmerzausbreitung h?ngt davon ab, welcher Nerv in welchem Wirbels?ulen-Abschnitt gequetscht wird. Unsere Rückenspezialisten in der Sektion Wirbels?ule k?nnen das erkennen.
In den meisten F?llen kann auch ein Bandscheibenvorfall oder eine Spinalkanalstenose ohne Operation behandelt werden. Es stehen vielf?ltige Ma?nahmen zur Verfügung. Sie alle zielen darauf, den Schmerz zu bek?mpfen und die Wirbels?ulen-Nerven unempfindlicher zu machen. Medikamente, auch als fach?rztliche Injektionen direkt an die Wirbels?ule, Physiotherapie, auch Lagerung und Hilfsmittel, und fallweise psychologische Verfahren wie das autogene Training u.v.a. wirken zusammen. ?Das Ganze ist mehr als die Summe der Teile.“ Ein solches Zusammenwirken unterschiedlicher Ans?tze zum gemeinsamen Ziel nennt man in der Medizin ?multimodal“ (multimodale Schmerztherapie).
Rückentraining im Bewegungsbad
Wir k?nnen eine solche Behandlung ambulant einleiten. In schwereren F?llen k?nnen wir auch eine station?re Behandlung anbieten. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@e station?re Schmerztherapie inkl. orthop?discher Injektionen (MIT/MMST) hat in Bad Abbach eine lange, bew?hrte Tradition. Als universit?re orthop?dische Abteilung begleiten wir das Konzept fundiert und entwickeln es stetig weiter.
Rückentraining mit Würfellagerung zur Kr?ftigung der Muskulatur
In einigen F?llen kann der Prozess der Schmerzrückführung jedoch nicht abgewartet werden. Oder die Symptome lassen sich ohne Operation nicht ausreichend lindern. Oder die Symptome kehren doch nach kurzer Zeit wieder.
Wenn gedrückte Nerven abzusterben drohen, spürt man z.B. eine Berührung an Arm oder Bein nur noch dumpf oder gar nicht mehr. Es k?nnen auch L?hmungen resultieren, z.B. kann der Fu? nicht mehr angehoben werden.
Auch St?rungen der Schlie?muskelfunktion an Blase oder After k?nnen auftreten. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@ bedeutet eine echte Notfallsituation. Dann gilt es, die Nerven m?glichst schnell durch eine Operation zu entlasten.
Unsere Notaufnahme der Hochschulambulanz ist 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche ge?ffnet. Im Notfall kommen Sie bitte umgehend zu uns.
In unserer universit?ren orthop?dischen Wirbels?ulenabteilung k?nnen wir auf die Breite der chirurgischen M?glichkeiten zurückgreifen, um passgenau für Ihre Erkrankung den besten Weg zu beschreiten. Eine jede Operation soll so gro? wie n?tig, aber immer so klein wie erfolgversprechend m?glich gew?hlt sein.
Manchmal genügt eine Schmerznerven-Ver?dung in ?rtlicher Bet?ubung (RFD). In günstiger Konstellation k?nnen wir Vorf?lle und Engstellen endoskopisch beseitigen.
Thermosonden an den Facettengelenken
Die mikroskopische Wirbels?ulenchirurgie befreit gedrückte Nerven in allen Wirbels?ulenabschnitten. Wenn die eingetretene Deformit?t einen wesentlichen Beitrag zu Ihrem Leiden leistet, ist eine Fusionsoperation die beste Wahl. Man schafft einen künstlichen Blockwirbel, wie ihn auch die Natur selbst manchmal bietet.
Blick in den OP: Die Arbeit am OP-Mikroskop erm?glicht den Chirugen h?chste Pr?zision bei Wirbels?uleneingriffen
Gerade bei solchen Operationen ist es wichtig, dass wir in allen Wirbels?ulenabschnitten wann immer sinnvoll minimalinvasiv arbeiten k?nnen. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@ gilt besonders auch für die Traumatologie der Wirbels?ule: Wirbelbrüche brauchen je nach Ursache und Ausma? ganz verschiedene Herangehensweisen – von der Kyphoplastie und der perkutanen Instrumentation und Verbundosteosynthese v.a. beim ?lteren Menschen, bis hin zum Wirbelk?rperersatz an Hals-, Brust- und Lendenwirbels?ule, wenn ein Wirbel vollst?ndig zertrümmert ist. Und in ausgesuchten F?llen ist auch an der Wirbels?ule der Einsatz von Endoprothesen die beste Wahl. Hier schlie?t sich dann der Kreis zum Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung.
Moderne Operationsverfahren zielen alle auf die Frühmobilisation sp?testens am 1. Tag nach der Operation. Nach 2 bis ca. 7 Tagen gehen die meisten Patientinnen und Patienten nach Hause.
Bei gr??eren Operationen oder nach einer langen Leidensgeschichte ist oft eine mehrw?chige intensive Nachbehandlung das Beste – eine sogenannte Anschlussheilbehandlung (AHB). Wenn diese bei Ihnen station?r erfolgen soll, k?nnen sie oft in der REHA-Abteilung des hiesigen orthop?dischen Zentrums weiterbehandelt werden. Dann geht die Behandlung Hand in Hand, und Ihre Operateurin oder Ihr Operateur ist für Rücksprachen nicht weit!