Berthold Furtmeyr, Meisterwerke der Buchmalerei, Aufbruch zur Renaissance in Regenburg
Ausstellung, 29.11.2010 – 13.2.2011, Historisches Museum Regensburg
Historisches Museum, Kulturreferat der Stadt Regensburg und Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universit?t Regensburg.
Die Werke Berthold Furtmeyrs er?ffnen im Kontext der Regensburger Buchmalerei in der zweiten H?lfte des 15. Jahrhunderts den Aufbruch zur Renaissance in Regensburg. Die ausgestellten Werke des Buchmalers zeigen im Zusammenspiel von religi?sen und profanen Themen virulente Fragen der Zeit: Der Mensch, der sich als Individuum neu versteht, sucht nach M?glichkeiten sich seiner selbst und seines Heils zu vergewissern. Dabei ergibt sich ein sinnenfrohes Miteinander von geistlichem Streben und innerweltlicher Lebensfreude. Ausgew?hlte kostbarste Exponate externer Leihgeber werden erg?nzt durch herausragende Best?nde des Historischen Museums in Regensburg. Kostbarkeiten aus Liturgie und Tafelmalerei, fangen dieses Zeitgefühl für den Ausstellungsbesucher ein.
Die illustrierten Handschriften Furtmeyr sind Meisterwerke der Buchmalerei, gehütete Sch?tze, der sie besitzenden Bibliotheken in München, Augsburg, Heidelberg und London. Dass diese Kostbarkeiten nach Regensburg zurückkehren, macht das Historische Museum ?mit frischem Wind“ zu einer erweiterten Schatzkammer auf Zeit. Hier k?nnen auch die eigenen Sch?tze des Museums, wie die Kaiserbadfresken von Albrecht Altdorfer oder der Reformationsaltar von Michael Ostendorfer, Teil des Welterbes Regensburg, neu bestaunt werden.
Die Furtmeyrexponate bestechen in ihrer Atmosph?re, in der Darstellung der Landschaft und in ihrer Dramaturgie und Emotionalit?t. Die luxuri?se Ausstattung der Bücher, die nicht dem Selbstzweck dient, weist über sich hinaus. Adeligen, Bürgern und Bisch?fen dienten die Meisterwerke Furtmeyrs als Ausweis ihrer Achtung vor dem Wort Gottes oder wie das Heidelberger Schicksalsbuch als Begleiter bei der Frage nach dem individuellen Glück.
Die Vielzahl der Bilder und der reichhaltige Buchbestand, der sich dem Betrachter in der Ausstellung pr?sentiert, nebst Symposion und Vortragsreihe lassen Furtmeyr in einem neuen Licht erscheinen. ?ber 200 Exponate der Ausstellung führen dem Betrachter die visuelle Kultur der Zeit Berthold Furtmeyrs als Aufbruch zur Renaissance in Regensburg vor Augen.
Die Ausstellung im Historischen Museum Regensburg macht deutlich, dass Regensburg in der Zweiten H?lfte des 15. Jahrhunderts an das Wirken eines Martin Opifex (Ott-Heinrich Bibel) nicht nur anknüpfen, sondern es in der Person Furtmeyrs auch auf der H?he der Zeit und über die Jahrhundertwende hinaus weiterführen konnte. Neben Nürnberg, Augsburg, Prag, Salzburg und Wien spielt Regensburg im Konzert der Zentren des Südostens des Hl. R?mischen Reiches Deutscher Nation mit. Der Status als Freie Reichsstadt, ein etabliertes Bürgertum, die günstige Verkehrslage und die internationale Vernetzung halten Regensburg auf der H?he der Zeit, hierfür stehen in der Kunst Namen wie Berthold Furtmeyr, Albrecht Altdorfer und als Zentrum der Reformation in Bayern Michael Ostendorfer.
Die Ausstellung, der hochwertige Ausstellungskatalog und das Begleitprogramm werden wissenschaftlich betreut vom Lehrstuhl für Kunstgeschichte der Universit?t Regensburg.
Begleitprogramm: Internationales Symposium ?Religion als Bild – Bild als Religion“, 25.-28.11.2010 Historisches Museum.
Vortragsreihe ?Sp?tmittelalter und Renaissance in Regensburg – Berthold Furtmeyr und seine Zeit“, Historisches Museum (jeweils dienstags- und donnerstagsabends).