Einführungstage für Erstsemester
Am 9. und 10. Oktober wurden mehr als 100 Lehramtsstudierende in die ?Glaubenswissenschaft“ eingeführt. Eines hatten alle gemeinsam: die Entscheidung für das Studium der Kath. Theologie im Rahmen eines Lehramtsstudiengangs.Ineinandergreifende H?nde, verschwommenes Grün im Hintergrund, ein Gesicht
Nur zu gut konnten sich auch die wissenschaftlichen Assistenten (Dr. Stefan Brembeck, Dr. Thomas Karmann, Dr. Kerstin Schl?gl-Flierl, Gabriele Zinkl) mitsamt ihren Tutoren an ihren ersten Tag an der Uni erinnern: pures Chaos. Deswegen vertraute das eingespielte Team auch in diesem Semester auf seine bereits erprobten Einführungstage: Bereits vor dem offiziellen Semesterbeginn versammelten sie die Teilnehmer ihrer Orientierungskurse. In Form von zwei vorgelagerten Blocktagen konnte nicht nur der ohnehin stressige Studienbeginn zeitlich entsch?rft werden. Mithilfe dieser kompakten Kurseinheit war es zus?tzlich m?glich, neben inhaltlichen und technischen Informationen zum Studium auch die zwischenmenschliche Erfahrung zu vermitteln und so dem Neuanfang an der Universit?t eine pers?nliche Note zu verleihen.
Zu Beginn der Einführungsveranstaltung wurden die einzelnen Bereiche der Theologie von den jeweiligen Fachvertretern vorgestellt. Dabei sollte zum Ausdruck kommen, dass Theologie Wissen schafft. Deutlich wurde zudem die zentrale Bedeutung der Vernunft, die bereits jedem Anf?nger auch jetzt schon zueigen ist. An dieser Stelle sei bezeichnenderweise auf die Regensburger Rede des Papstes im September 2006 verwiesen, derzufolge Glaube und Vernunft eine untrennbare Einheit bilden. Als Rede von und zu Gott kommt es in der Theologie vorrangig auf den Zusammenhang von Gott und Sprache (theos und logos) an, den die künftigen Religionslehrer und -lehrerinnen auch praktizieren k?nnen müssen.
bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@e erste Zusammenkunft fand in einem ?versteckten“ H?rsaal statt, den selbst h?here Semester manchmal nur schwer finden k?nnen. Um nicht nur diese Raumfrage zu kl?ren, wurde zun?chst einer breit angelegten Uniführung Zeit gewidmet; auf den G?ngen der theologischen Fakult?t konnten bereits erste Kontakte zu den Professoren geknüpft werden. Auf diese praktische Einführung folgte eine theoretische Einheit, in der die zukünftigen Religionslehrer über die Geschichte und prominente Pers?nlichkeiten der Universit?t Regensburg informiert. Und wo hat sich der wohl momentan berühmteste Honorarprofessor am liebsten aufgehalten? Nun, wahrscheinlich im Herz der Katholisch-Theologischen Fakult?t: in der Bibliothek. Und damit die angehenden Theologen ihm nacheifern k?nnen, wurde eine eigene Sequenz zum Regensburger Bibliothekensystem angeschlossen. Zwar sind die M?glichkeiten der modernen Medien selbstverst?ndlich nicht spurlos an der Theologie vorüber gegangen – trotzdem stellt das Buch das Medium des wissenschaftlichen Arbeitens dar. Durch diese Sequenz sollten die Erstsemester in die Kunst der Literaturrecherche eingeweiht werden. Um es aber nicht nur beim theoretischen Wissen zu belassen, wurden die Studierenden nach einer Bibliotheksführung selbst auf die Suche nach ausgew?hlter theologischer Fachliteratur geschickt.
Zum Handwerkszeug eines Theologen geh?rt allerdings nicht nur die F?higkeit, Bücher erfolgreich aufzuspüren, sondern auch mit der gefundenen Literatur professionell zu arbeiten. In einer weiteren Einheit wurden den Teilnehmern deswegen die Basics des Bibliographierens n?her gebracht – eine Wissenschaft für sich. Neben der Vernunft bildet also die richtige Technik einen Grundpfeiler der wissenschaftlichen Bet?tigung.
Im Wald; Junge Menschen balancieren auf Seilen und halten sich gegenseitig.
Nach all diesen informativen Stationen fanden die Blocktage im Sportzentrum der Universit?t Regensburg ihre Abrundung. Hier wurde den Studierenden die M?glichkeit gegeben, buchst?blich ?Seilschaften‘ für ihr Studium zu bilden. Dabei mussten sie mehrere Aufgaben l?sen, unter anderem in einer Menschenkette über ein Seil zu balancieren. Dafür waren nicht nur Geschicklichkeit und Konzentration erforderlich, sondern auch Kommunikation und Vertrauen. Für die Leitung dieses Bausteins geht unser herzlicher Dank an Heike Braun!
Den Abschluss der Blocktage bildete ein gemeinsamer Gottesdienst mit unserem KHG-Pfarrer Hermann Josef Eckl, der in seiner ansprechenden Predigt auf den Zusammenhang von Vernunft, Technik sowie Herz hinwies und ihre Relevanz für seine ?Mitstreiter‘ aufzeigte. Auch ihm gilt unser besonderer Dank!
Bastian Priemer, Tina Hartl
Orientierungskurs-Tutoren
Actus Academicus - 40 Jahre Katholisch-Theologische Fakult?t
Die Katholisch-Theologische Fakult?t der Universit?t Regensburg feierte am Mittwoch im Rahmen des Actus Academicus ihr 40-j?hriges Jubil?um. Dass die Anf?nge der Fakult?t aber bereits ins 16. Jahrhundert zurückreichen, darauf wies der neue Dekan der Fakult?t, Andreas Merkt, in seinem Bericht hin.
?Die Jesuiten leiteten damals in Regensburg ein sogenanntes Lyzeum, eine Ausbildungsst?tte für den Priesternachwuchs, in die man mit 12 Jahren eintrat. 1923 ist daraus die Philosophisch-Theologische Hochschule geworden,“ so Merkt. ?Nachdem im Jahr 1946 die drei gro?en Landesuniversit?ten (München, Erlangen und Würzburg) wegen der gro?en Flüchtlingsstr?me überfüllt waren, sollte die Regensburger Hochschule Anfangssemester aller Fachrichtungen aufnehmen“. Bereits im Lyzeum und der Philosophisch-Theologischen Hochschule h?tten naturwissenschaftliche Forschungseinrichtungen bestanden. Dass das naturwissenschaftliche Lehren und Forschen vor gut 40 Jahren in Regensburg seinen angemessenen Platz in der neu errichteten Universit?t au?erhalb der Theologie gefunden habe, sei für viele Theologiestudenten m?glicherweise ein Grund zur Freude, vermutete der Dekan. Vor allem aber, so Merkt weiter, gelte es zu feiern, dass die Theologie auch hier in Regensburg zum Kanon der universit?ren Wissenschaften geh?re. Es bekomme ?der Theologie wenig, wenn sie in einer konkordatsrechtlich abgesicherten vermeintlichen ?splendid isolation’ betrieben wird“.
Im Bild der 40-j?hrigen Wüstenwanderung der Israeliten beschrieb Merkt die Entwicklung der Katholisch-Theologischen Fakult?t, die 1968 den Lehrbetrieb an der Universit?t aufnahm und die heute Papst Benedikt XVI. zu ihren Honorarprofessoren z?hlen darf. Im Gegensatz zu den Israeliten aber, die 40 Jahre lang unter der Führung des Mose die Wüste durchwanderten, standen der Fakult?t mehr als 20 Dekane vor und anders als das Volk Israel sei die Fakult?t angesichts des Stellenpools heute erst recht in eine Wüste hineingeraten: ?Die Zahl der Dozenten ist in den letzten 20 Jahren um ein Drittel zurückgegangen. Gleichzeitig hat sich die Zahl der Studierenden mehr als verdoppelt.“ Heute durchliefen nahezu 1100 Studierende die Veranstaltungen der Katholisch-Theologischen Fakult?t, die von 13 Professoren und 13 wissenschaftlichen Mitarbeitern unterrichtet würden. Der Dekan betonte allerdings, dass für den personellen Notstand weder die Universit?tsleitung noch der Bischof von Regensburg die Verantwortung trage. ?Von beiden wissen wir uns als Fakult?t unterstützt!“ Die Qualit?t der Theologie an der Regensburger Fakult?t zeige sich vor allem durch die Anzahl der Berufungen des wissenschaftlichen Nachwuchses an andere Fakult?ten: ?17 Rufe auf Professuren im In- und Ausland erhielten Postdoktoranden unserer Fakult?t seit 2002“, stellte der Dekan fest.
Die von Merkt in seinem Vortrag erw?hnte Einbindung der Theologie in das Gesamt der universit?ren Wissenschaften, wie sie auch Papst Benedikt XVI. in seiner Regensburger Rede hervorgehoben hatte, wurde im Festvortrag der akademischen Feierstunde besonders deutlich. Professor Christoph Dohmen, Inhaber des Lehrstuhls für Altes Testament und Professor Christoph Wagner, Inhaber des Lehrstuhles für Kunstgeschichte, hielten unter dem Titel ?Gott sehen?“ eine Doppelvorlesung. W?hrend Dohmen anhand einiger Bibelzitate der Bedeutung des Bilderverbotes und der biblischen Rede vom ?Gott sehen“ nachging, zeigte Wagner an Bildern aus der Früh- und Hochrenaissance, wie das Thema von Künstlern dieser Epoche umgesetzt wurde.
Der Actus Academicus, der vom Chor der Katholisch-Theologischen Fakult?t ?Theo-Dur“ unter der Leitung von Lukas Hetzelein musikalisch umrahmt wurde, ist traditionell auch der Ort, an dem die Fakult?t die Abschlüsse und Leistungen ihrer Studenten würdigt. Diplomurkunden konnten in diesem Semester Nicole Balej, Jürgen Josef Eckl, Johannes Elberskirch, Stefan Jürgens, Gerhard P?pperl, Wolfgang Schillinger, Martin Sch?pf und Benedikt Str?her in Empfang nehmen. Gabriele Sigg und Susanne Mei?ner schlossen das Zusatzstudium Theologische Anthropologie und Werteorientierung erfolgreich ab.
Tobias Weismantel
Der menschliche K?rper in Tod und Auferstehung
Vom 3. bis 6. Dezember 2008 fand an der Katholisch-Theologischen Fakult?t der Universit?t Regensburg die vom Lehrstuhl Exegese und Hermeneutik des Neuen Testaments (Prof. Dr. Tobias Nicklas) in Kooperation mit der International Society for Deuterocanonical and Cognate Literature (ISDCL) und Partnern der Katholischen Universit?t Leuven, Belgien, organisierte Tagung ?The Human body in death and resurrection“ statt. Die internationalen Experten diskutierten dabei die antiken Antworten auf die gro?e Menschheitsfrage des Fortlebens nach dem Tod und der Rolle, die dabei dem menschlichen K?per zukommt.
?Bereits in seinem Brief an die Gemeinde von Korinth war Paulus gezwungen sich mit Gegnern auseinander zu setzen, die ganz offensichtlich Probleme mit der Vorstellung einer Auferstehung von den Toten hatten“, so berichtet Tobias Nicklas, der Gastgeber der Tagung. Worin die konkreten Zweifel dieser Gegner bestanden, l?sst sich allerdings nicht mit Sicherheit sagen. Denkbar sei, so Nicklas, dass sie die Auferstehung per se für undenkbar hielten, am Zusammenhang zwischen Gottes Handeln an Jesus von Nazaret und dessen Bedeutung für den einzelnen Glaubenden zweifelten oder nur die Vorstellung einer wie auch immer gearteten ?leiblichen“ Auferstehung ablehnten. Fragen um das Schicksal des Menschen und die Frage nach dem Umgang mit dem toten Menschen h?tten aber nicht nur die frühen Christen der Gemeinde von Korinth bewegt. ?In verschiedenen philosophischen und religi?sen Konzepten wurde auf unterschiedliche Weise Antwort gegeben.“ Mit diesen setzte sich die Tagung auseinander.
Ausgangspunkt der Diskussion bildete ein Grundsatzreferat von Claudia Setzer, Professorin am Manhattan College in New York. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@e hatte das Thema vor wenigen Jahren in einer wichtigen Buchpublikation bearbeitet. Der breiten ?bersicht mit gro?en Thesen durch Setzer folgte – in insgesamt 17 Referaten – der Blick in Details. Im Fokus standen dabei die bis vor wenigen Jahren eher vernachl?ssigte Texte des frühen Judentums der hellenistischen und r?mischen Periode. Mit gleichem Gewicht aber wurden auch Texte etwa des frühen ?gro?kirchlichen“ Christentums, ?gyptischer Religion der ptolem?ischen Epoche, des persischen Zoroastrismus oder der valentinianischen Gnosis diskutiert. Der Blick über den Tellerrand des antiken Christentums hinaus zeigte nicht nur die religi?se Differenziertheit antiken Denkens über Tod und Auferstehung, sondern auch, wie unterschiedlich menschliche ?K?rperlichkeit“ verstanden werden kann. Zudem wurde durch die antiken Texte die anthropologische Bedeutung des eigentlich eschatologischen Themas offenbar.
Manch klassische Idee, wie die Vorstellung, der antik-jüdische Glaube an die Auferstehung von den Toten sei als Antwort auf die Religionsverfolgungen in der seleukidischen Epoche entstanden, erwies sich als in dieser Form nicht haltbar. Welch unmittelbare Relevanz manche archaisch wirkenden Gedanken im Zusammenhang mit Tod und Auferstehung auch auf heutige aufgekl?rt-s?kulare Gesellschaften haben k?nnen, zeigte zudem ein Ausblick, der die Berichterstattung deutscher Printmedien im Zusammenhang mit dem Tode von P?psten – v.a. Johannes Paul II. – auswertete.
Die Ergebnisse der Tagung, die von der Universit?tsstiftung Lucia und Dr. Gotfried Eberz gef?rdert wurde, sollen zusammen mit weiteren Beitr?gen in der renommierten Reihe ?Deuterocanonical and Cognate Literature Yearbook“ (Verlag Walther de Gruyter) publiziert werden.
Tobias Nicklas /Tobias Weismantel
Alles rund um die Liebe
?ber 400 interessierte Schülerinnen und Schüler zog der mittlerweile 7. Studientag der Katholisch-Theologischen Fakult?t der Universit?t Regensburg am 4. Februar an. Mit dem Titel ?All you need is love“ stellte die Fakult?t diesmal die Liebe ins Zentrum. Dabei lie? bereits der Untertitel ?Liebe als gef?hrliche Grundkategorie des Christentums“ durchscheinen, dass es im doppelten Wortsinn herausfordernde Perspektiven auf das Ph?nomen Liebe geben würde.
Regelm??ig veranstaltet die Katholisch-Theologische Fakult?t der Universit?t Regensburg in Zusammenarbeit mit dem Schulreferat der Di?zese Regensburg einen Studientag, um Schülern aus Regensburg und Umgebung einen Einblick in die F?cher, Themen und Arbeitsweisen der Theologie zu geben.
Zuvor war Hochbetrieb beim Team des Lehrstuhls für Religionsp?dagogik und Didaktik des Religionsunterrichts, der auch dieses mal wieder die Organisation des Studientags verantwortlich war. Lehrstuhlinhaber Prof. Dr. Burkard Porzelt, Dr. Matthias Bahr, Dr. Stefan Brembeck, Maria Schmidmeier, Eva-Maria St?gbauer und die studentischen Mitarbeiter hatten alle H?nde voll zu tun. Schlie?lich hatten sich die Klassen von 13 Gymnasien zum Besuch angekündigt.
Die intensive Vorbereitung hatte sich gelohnt. Am Mittwoch, dem 4. Februar, war es nicht leicht, zum H?rsaal durchzukommen, in dem der Studientag er?ffnet wurde. Die Infost?nde der Fachschaft, des Mentorats und der Katholischen Hochschulgemeinde waren im Andrang l?ngst nicht mehr zu sehen. Laut Auskunft von Domkapitular Johann Neumüller Referent für Schule und Hochschule in der Di?zese Regensburg waren 408 Schülerinnen und Schüler erschienen. Obwohl der Hit der Beatles ?All you need is love“ bereits lief, kehrte nur langsam Stille im überfüllten H?rsaal ein. (Vielleicht auch ein Einblick ins Theologiestudium.)
In Anknüpfung an dieses Intro und mit dem Hinweis auf die Verbreitung des Begriffs ?Liebe“ in den Titeln bekannter Songs er?ffnete der Dekan der Fakult?t Prof. Dr. Andreas Merkt den Studientag und führte zum Thema hin. Neumüller begrü?te die Versammelten anschlie?end im Namen des Schulreferats. Sodann skizzierte der Moderator Porzelt die Aufgabe der Theologie als ?rationale Glaubensverantwortung im Horizont der Gegenwart“. Was aber habe sie zum Thema ?Liebe“ in den gesellschaftlichen Diskurs einzubringen und wo müsse sich die Praxis der Kirche vom Anspruch her, eine Gesellschaft der Liebe zu sein, heute kritisch anfragen lassen?
Interdisziplin?r wollte der Studientag diesen Fragen nachgehen; so bot die Fakult?t in Plenarvortr?gen und Workshops eine gro?e Breite theologischer F?cher und Perspektiven auf. Den Auftakt machte der Moraltheologe Prof. Dr. Herbert Schl?gel wieder musikalisch mit der Interpretation des Rosenstolz-Titels ?Liebe ist alles“ durch Adoro. Angesichts solch g?ngiger Fokusierung auf die partnerschaftliche Liebe fragte Schl?gel ?wo bleibt die Selbstliebe?“ Durch die Profilierung der Liebe von ihrem Antwortcharakter her, konnte ein Ineinander von Gottesliebe, Selbstliebe und N?chstenliebe formuliert werden. Die Besonderheit der christlichen Liebesauffassung sei vor allem, dass Gott uns zuerst geliebt hat.
Hat denn auch das Kirchenrecht etwas zur Liebe beizutragen? ?Aber sicher!“ zeigte Professorin Dr. Sabine Demel. Wo bleibt aber die Liebe im Rechtssystem der Kirche, wo Menschen sich nach einer gescheiterten Ehe erneut auf das Wagnis Liebe einlassen, vom Sakramentenempfang aber ausgeschlossen bleiben, w?hrend die Leugnung der Schoah durch einen Bischof der Pius-Bruderschaft keine kirchlichen Rechtsfolgen hat? Zwar habe die Liebe ohne Recht, so Demel, keine Chance auf Entfaltung, aber in jedem Fall habe das Recht der Liebe zu dienen und nicht umgekehrt. ?Die Kirche ist prim?r Liebesgemeinschaft und erst sekund?r Rechtsgemeinschaft.“
Viel Stoff war gegeben, der in den anschlie?enden Workshops der wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter diskutiert werden konnte. Nun erarbeiteten die interessierten und engagierten G?ste des Studientags auch Rückfragen an die Referenten. Das Verh?ltnis von Liebe und Sexualit?t in der Bibel, die Frage nach der Pflicht zur Organspende aus christlicher N?chstenliebe, Liebe und Partnerschaft als Thema des Religionsunterrichts und weitere Themen konnten darüber hinaus bearbeitet werden.
Den Abschluss machte der Dogmatikprofessor Dr. Erwin Dirscherl, indem er fragte, was die Liebe mit dem Tod zu tun habe, wenn es in der Bibel hei?t ?stark wie der Tod ist die Liebe“. Dabei stelle doch der Tod als das Radikalste, was der Mensch sich denken k?nne, einen starken Vergleich dar. Wenn ein Mensch sein Leben für einen Anderen opfert, werde am Deutlichsten spürbar, wie gef?hrlich diese Kategorie Liebe auch sein kann. Sie fordere uns durch den Anderen zur Hingabe an ihn (natürlich nicht immer in extremo) heraus. Die Treue Gottes und die Auferstehung Christi k?nnen aber dafür einstehen, dass Liebe den Tod überdauern kann.
Mit dieser aussichtsreichen Hoffnung sollte der 7. Studientag der Katholisch-Theologischen Fakult?t Regensburg zu Ende gehen. Anschlie?ende ?u?erungen der Schüler lie?en hoffen, dass auch eine Liebe zum Theologiestudium bei nicht Wenigen das Ende des Studientags überdauern k?nnte.
Matthias Brüggemeier
Katholisch-Theologische Fakult?t der Uni Regensburg startet mit 1090 Studierenden und neuem Dekan ins Semester
Die Katholisch-Theologische Fakult?t in Regensburg z?hlt seit Jahren zu den drei gr??ten Katholisch-Theologischen Fakult?ten in Deutschland. Mit 1090 Studierenden, die von 13 Professoren unterrichtet werden, verzeichnet sie im Vergleich zum Vorjahr erneut einen deutlichen Anstieg. Priesteramtskandidaten haben in diesem Semester nicht begonnen. Für sie wurde ein einj?hriges Prop?deutikum zur Vorbereitung auf das Studium eingeführt.
Neuer Dekan der Fakult?t ist Professor Andreas Merkt, Inhaber des Lehrstuhls
für Patrologie und Alte Kirchengeschichte. Merkt, der seit 2006 das Amt des Forschungsdekans und seit 2007 zus?tzlich das Amt des Prodekans inne hatte, l?st den Dogmatikprofessor Erwin Dirscherl ab. Zum Stellvertreter Merkts w?hlte der Fakult?tsrat Professor Bernhard Laux. Neuer Forschungsdekan ist Professor Tobias Nicklas.
Tobias Weismantel
Pressemeldung zum Gespr?ch von Bischof Gerhard Ludwig Müller mit der Fakult?tsleitung am 20.02.2009
Der Bischof von Regensburg, Gerhard Ludwig Müller, und die Leitung der Katholisch-Theologischen Fakult?t der Universit?t Regensburg stellen fest, dass es Recht und Pflicht des zust?ndigen Bischofs ist, für die Kirchlichkeit der Theologie Sorge zu tragen. Sie sind sich darüber einig, dass alle theologisch Lehrenden besondere Verantwortung für die wissenschaftliche Sorgfalt und das Wohl der Kirche haben. Alle Professoren einschlie?lich der drei Unterzeichnenden lehnen eine Interpretation der Petition (www.petition-vaticanum2.org) ab, wonach dem Papst eine mangelnde pers?nliche und lehramtliche Integrit?t unterstellt wird. Es ist keine Frage, dass alle Lehrenden an einer katholisch-theologischen Fakult?t ohne Einschr?nkung die Lehre der Kirche anerkennen, vor allem das II. Vatikanische Konzil und die Lehren der folgenden P?pste. Insbesondere die drei Unterzeichnenden unterstreichen ihre selbstverst?ndliche Loyalit?t zum kirchlichen Lehramt.
Die Verantwortlichen bleiben bei dem Prinzip der internen Abkl?rung von Personalfragen.
Erkl?rung der drei unterzeichnenden Professoren der Katholisch-Theologischen Fakult?t zur ?Petition Vaticanum II“ gegenüber dem Bischof von Regensburg
Die Unterzeichner der Petition halten inhaltlich an selbiger fest. Sie konstatieren zugleich, dass sie eine Interpretation der Petition ablehnen, die entweder das Ansehen und die Integrit?t des Papstes in Zweifel zieht oder unterstellt, der Papst habe die Piusbruderschaft qua Institution in die volle Gemeinschaft der Katholischen Kirche aufgenommen. Zugleich unterstützen sie die ?Erkl?rung der Deutschen Bischofskonferenz zum gegenw?rtigen Weg der Katholischen Kirche“ vom 5. M?rz 2009.
Regensburg, 6. M?rz 2009
Professor Dr. Sabine Demel
Professor Dr. Burkard Porzelt
Professor Dr. Heinz-Günther Sch?ttler
Die Katholisch-Theologische Fakult?t geht davon aus, dass damit die ?Petitionsaff?re“ erledigt ist.
Prof. Dr. Andreas Merkt, Dekan
9. M?rz 2009