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Marco Esposito

Universit?t Regensburg - Sedanstra?e 1
Raum 219, GRK 2337 Metropolit?t
93055 Regensburg

Telefon: 0941/943-7643

E-Mail: Marco.Esposito@ur.de


Lebenslauf

Marco Esposito studierte Kunstgeschichte und Arch?ologie an der Universit?t Federico II Neapel. Das Thema der Bachelorarbeit lautete: ?Un manifesto mendicante per gli Aragona di Napoli (1455–1458): il Polittico di San Vincenzo Ferrer di Niccolò Antonio, detto Colantonio, a San Pietro Martire” (Erstbetreuer Prof. Dr. Francesco Caglioti, Zweitbetreuer Prof. Dr. Emeritus Francesco Aceto). Interdisziplin?r unter- suchte die Abschlussarbeit den Bedeutungsgehalt des Dominikanerretabels mit besonderem Augenmerk auf die politische Ikonographie und hagiographischen Erz?hlungsstrategien sowie auf die zusammenh?n- genden Instrumentalisierungsmechanismen des Kultes Vincent Ferrers.

Am Kunsthistorischen Institut der Freien Universit?t Berlin absolvierte Marco Esposito den Master of Arts in ?Kunstgeschichte im globalen Kontext“ mit Schwerpunkten: a) Grabplastik und Tafelmalerei des aus- gehenden Mittelalters und der Frühneuzeit (Süditalien, Spanien, Frankreich); b) kunstsoziologische Inter- pretationsans?tze sakraler R?ume und urbaner Topographie. Seine Abschlussarbeit reichte er unter dem Titel ?Signare, inscribere, formare: Die Pagano-Kapelle in San Pietro Martire zu Neapel im Tre- und Quattrocento und die Identit?tsgestaltung eines Seggio-Geschlechts“ ein. Dort besch?ftigte er sich mit der sequenziellen Ausstattungsrekonstruktion der Adelskapelle Pagano in der Dominikanerklosterkirche San Pietro Martire und mit der Analyse des im Kapellenraum kristallisierten Identit?tsbildungsprozesses des Nocerer Patriziergeschlechts. Besondere Aufmerksamkeit wurde dabei zwei Aspekten gewidmet: einerseits, den Repr?sentationsformen der sozialen, politischen und genealogischen Memoria der begrabenen Famili- enmitglieder (Denkm?ler, Sediali) und den Ausdrucksmodi ihrer liturgisch-politischen Fr?mmigkeit (Reta- bel, Fresken); andererseits, den identit?tsstiftenden, im Kapellenraum wiedergespiegelten Interaktionen der Pagano mit dem Stadtadelskonsortium, dem sie angeh?rten (seggio di Porto), und den Fremdk?nigh?usern (Anjou, Aragon), die das K?nigreich Sizilien regierten.

2013-2014 wirkte Marco Esposito an der Kabinettausstellung der Berliner Gem?ldegalerie Dürer. 500 Jahre Meisterstiche (Hauptkurator Dr. Michael Roth) und 2017 an der ebenfalls dort veranstalteten Son- derausstellung Jean Fouquet. Das Diptychon von Melun (Hauptkurator Dr. Stephan Kemperdick) mit. Seit 2017 ist Marco Esposito Mitglied der Società Napoletana di Storia Patria (NA), wo er zur Katalogisierung und Informatisierung des Handschriftenfundus Giuseppe Galasso beitr?gt. Seit Dezember 2020 ist er ferner wissenschaftlicher Mitarbeiter am Graduiertenkolleg 2773 ?Metropolit?t in der Vormoderne“.


Forschung

Forschungsinteressen

  • Sakrale und weltliche Ikonologie (13.–15. Jahrhundert)
  • Politische Ikonographie und Hagiographie (13.–15. Jahrhundert)
  • Epigraphische Kommunikation und Schriftkultur (12.–16. Jahrhundert)
  • Grabplastik, Tafel- und Buchmalerei des ausgehenden Mittelalters und der Frühneuzeit
  • Kunstsoziologie: Architektur, Ikonographie, Stil und Material als Bedeutungstr?ger
  • Liminalit?t, Medialit?t, Performativit?t (?ffentlichkeit, Privatum, Metar?ume).
  • Kartographie und Stadttopographie (bes. Latium, Kampanien, Kalabrien, Apulien)
  • Heraldik und Genealogie (u.a. Anjou-Sizilien, Anjou-Durazzo, Valois-Anjou, Aragon)

Abstract des Promotionsprojekts

Titel: Sepulchra et plateae: Topographische Netzwerke, visuell-verbale Repr?sentation und Identit?tsdynamiken von Pr?minenzfamilien im Neapel der Vormoderne (1266–1435).

Betreuer: Prof. Dr. Albert Dietl, Professur für Kunstgeschichte (Bildkünste des Mittelalters).

Auf der Pr?misse aufbauend, dass private Kapellen und Familienkirchen als bedeutsamer Teil der ?ffentlichen Dimension zu betrachten sind und aktiv an der politischen Kommunikation der Stadt teilnehmen, zielt das Promotionsprojekt darauf ab, im Zeitraum (1266–1435) der Fremdherrschaften (Anjou, Anjou-Durazzo und Valois-Anjou) die Sepulkralmonumente sowie das Sozialmilieu von Adelsfamilien zu untersuchen, die trotz multipler sozialer ?bereinstimmungen diversen in Neapel ans?ssigen Pr?minenzgruppen angeh?rten: Fremd-, Lehns- und Seggio-Adligen.

Grabdenkm?ler und soziales Profil der respektiven Akteure sollen interdisziplin?r analysiert werden, in syn- und diachronischer Perspektive. Dabei werden besonders die nachfolgenden Punkte berücksichtigt: 1) Errichtung bzw. ?bernahme von Kapellen bzw. Privatsakralbauten als topographischer Reflex des Verh?ltnisses der jeweiligen familia einerseits mit dem Stadtteil, in den sie politisch, administrativ, wirtschaftlich und kulturell eingebettet war, andererseits mit der Adelsgemeinde, der sie angeh?rte; 2) Architektur, Ikonographie und Epigraphik sowohl als Vehikel der multifaktoriellen (Selbst-)Repr?sentation des am Grabmal vergegenw?rtigten Geschlechts als auch als Instrument politisch-sozialer Positionierung gegenüber den st?dtischen Pr?minenzgruppen und dem K?nigshaus; 3) geographische Herkunft (origo), ethnische Abstammung (genus, sanguis), genealogische Angeh?rigkeit (stirps, gens), religi?se Vorzüge (cultus), tugendliche Koordinaten (virtutes), amtliche Laufbahn (officia) und politische Parteilichkeit (fidelitas) als Ausdruck von individuellen sowie gruppenbezogenen Identit?tsdynamiken (Konstitution, Konsolidierung/?nderung, Tradierung).

Exemplarisch steht im Fokus der Arbeit ein Konvolut von ca. 20 chronologisch heterogenen Sepulkralmonumenten aus prestigedichten Kirchenr?umen von vier der fünf patrizischen Stadtbezirke (sedilia/seggi): das Franziskanerkloster Sanctum Corpus Christi (ca. 1310–1340) und das Mendikantenkloster San Domenico Maggiore (ca. 1284–1324) im Quartier Nidus; die ecclesia maior (ca. 1294–1320) im Quartier Capuana; das Franziskanerkloster San Lorenzo Maggiore (ca. 1270–1340) im Quartier Montanea; das Dominikanerkloster San Pietro Martire (ca. 1294–1347) im Quartier Portus. Topographisch soll die Wahl der Grabm?ler und ihrer Aufstellungsorte die Breite der sakralpolitischen und historischen Dimension der einzelnen Stadtteile reflektieren. Aus der dialektischen Untersuchung der Raum-, Bild- und Verbalaussage der in Betracht gezogenen Grabm?ler, aus ihrem zeittransversalen Vergleich sowie aus ihrer Einbettung in den zeitgen?ssischen politisch-kulturellen Diskurs wird sich zeigen, dass sie ?ffentlichkeitswirksame Instrumente von Selbstdarstellung und sozialer Koh?sion- bzw. Kompetition wurden, die sich aktiv auf die Gestaltung der urbanen bzw. regionalen Identit?t der berücksichtigten Familien auswirkten.


Publikationen

Publikationen

  • Im Druck: Cantarum and Social Dimensions. Spatial, Visual and Verbal Semantics in Mid-Fourteenth Century Noble Tomb Monument in Angevin Naples: Interdisciplinary Remarks, in: Paul Cockerham, Christian Steer (Hg.), Tomb Monuments in Medieval Europe, York 2022.
  • In Vorbereitung: in puritate et simplicitate sectarentur: Bildpropaganda, Emblemen-Semantik und Tugend-Rhetorik am Beispiel eines Privilegs von K?nig Ludwig II. von Valois-Anjou zugunsten Galeotto Pagano (1398).

Vortr?ge

  • (20.07.2022) Universit?t Regensburg, DFG-GRK 2337 ?Metropolit?t in der Vormoderne“, Forschungskolloquium 2022 - Vortragstitel: Raum, Bild und Wort im Neapel des Trecento: Sepulkralplastiken und Pr?minenzfamilien aus transmedialer Perspektive.
  • (25.05.2022) Deutsches Historisches Institut Rom, Internationaler Doktorand*innenworkshop ?Herrscherliche Pr?senz und Repr?sentation im metropolitanen Raum der Vormoderne“ - Vortragstitel: ianua legum vitaque regum. Zwischen topographischer Pr?senz, bildlicher Vergegenw?rtigung und epigraphischer Kommunikation im Neapel des Trecento: Metropolit?tspr?gende Familieneliten im sepulkralen Mediendiskurs.
  • (13.05.2022) ICMS: 57th International Congress on Medieval Studies, Western Michigan University, 9-14. Mai 2022.Session 303: Reading Art and Power in Fourteenth- and Fifteenth-Century Italy - Vortragstitel: Through Form and Word: Style, Motifs and Epithets as Political Language of Cohesion in Late Anjou-Durazzesque Noble and ‘Median’ Tomb Sculpture (1399-1435). [Link: https://wmich.edu/sites/default/files/attachments/u385/2022/medieval-schedule-2022.pdf]
  • (23.06.2021) Universit?t Regensburg, DFG-GRK 2337 ?Metropolit?t in der Vormoderne“, Forschungskolloquium 2021 - Vortragstitel: pro identitate fienda: Frühe Zeugnisse von topographischen Konstellationen, sepulkralen Konfigurationen und epigraphischen Enunziationen des Seggio- und Nicht-Seggio-Adels im Neapel der Vormoderne (ca. 1350). [Link: /assets/philosophie-kunst-geschichte-gesellschaft/metropolitaet-vormoderne/WiSe2020-21/1504SoSe2021_Forschungskolloquium-HP.png]

Workshops


Lehre

Wintersemester 2021/2022

Universit?t Regensburg, Masterstudium ?Kulturgeschichtliche Mittelalterstudien“.
Modulnummer: 33131. Lehrveranstaltungstypologie: ?bungsseminar und Exkursion. Parallelgruppe N. 4.

Seminartitel: Plastizit?t, Textualit?t, Farbigkeit: Intermediale Repr?sentationsformen am Beispiel europ?ischer Grabm?ler des ausgehenden Mittelalters und der frühen Neuzeit.

Abruf über das Campusportal.



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Metropolit?t in der Vormoderne

DFG-GRK 2337

Sprecher

Prof. Dr. J?rg Oberste

St-grk 2337
Wissenschaftl. Koordination

Dr. Arabella Cortese

Kontakt und Homepage

Arabella.Cortese@ur.de

https://go.ur.de/metropolitaet