HIGAPS

Joachim Friedl M.A. /?Dr. Tobias Appl

Forschungsprojekt (drittmittelfinanziert)

HIGAPS?Phase 2: Das Projekt

Galileo

Die Europ?ische Union baut mit Galileo derzeit ein eigenes Satellitensystem auf, mit dem eine vom US-amerikanischen GPS und russischen GLONASS unabh?ngige Satellitennavigation m?glich sein wird. Da au?erdem in den n?chsten Jahren mit einem starken Anstieg der privaten Nutzung von Satellitennavigation – vor allem in kleinen mobilen Plattformen wie Smartphones – sowie damit einhergehend ein Ausbau entsprechender Dienstleistungen zu erwarten ist, wurde 2004 das Projekt HIGAPS (Hoch-integrierter Galileo-/GPS-Empf?nger-Chipsatz) ins Leben gerufen. Das Projekt-Konsortium bestand aus namhaften Vertretern aus Forschung und Industrie und wurde vom DLR und dem Freistaat Bayern gef?rdert.

Ziel

Ziel des ehrgeizigen Projektes war die Entwicklung eines Chipsatzes zur kombinierten Nutzung der Satellitennavigationssysteme GPS und GALILEO und dessen Demonstration im Rahmen eines historischen Stadtführers. Durch die erh?hte Zahl verfügbarer Satelliten erreicht der HIGAPS-Chip eine entscheidende Verbesserung sowohl bei der Genauigkeit (vor allem bei der H?henberechnung) als auch bei der Zuverl?ssigkeit der Positionsbestimmung gegenüber der Nutzung eines einzelnen Satellitensystems.

W?hrend HIGAPS Phase 1 die Anforderungen spezifiziert, die Basistechnologien erarbeitet und die Entwicklungsplattform geschaffen hat, lief bis Ende 2011 Phase 2 mit dem Ziel, den Chipsatz zum Einsatz in einer ?Mobilen Plattform“ zur Serienreife weiterzuentwickeln. Der letzte Schritt sollte hierbei die Erprobung unter realen Bedingungen sein. Dazu standen neben dem Testgebiet GATE im Berchtesgadener Land die Stadt Regensburg als Testumgebung fest. Die Altstadt von Regensburg bedeutet wegen der tiefen Gassenschluchten und den damit einhergehenden Abschattungen, d. h. Bereichen mit schlechtem Empfang von Satellitensignalen, eine gro?e Herausforderung für Satellitennavigation. Hier sollten? die Vorteile des HIGAPS-Chipsatzes gegenüber einem einzelnen Satellitennavigationssystem besonders deutlich werden. Wegen der Verz?gerungen beim Aufbau von Galileo konnte die technische Komponente bei der Abschlu?pr?sentation im November 2011 in Regensburg nicht demonstriert werden, da ausschlie?lich GPS zur Verfügung stand. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@ hatte jedoch keinen negativen Einfluss auf die historischen, durch den Lehrstuhl erarbeiteten Inhalte und deren Pr?sentation.

R|dCG:
Der Beitrag des Lehrstuhls für Bayerische Landesgeschichte

Der Lehrstuhl hat sich unter Prof. Dr. Peter Schmid zum ersten Ansprechpartner entwickelt, wenn es um die wissenschaftliche Erschlie?ung der Regensburger Stadtgeschichte geht. Der Lehrstuhl beauftragte Joachim Friedl M.A. mit der Entwicklung des digitalen Stadtführers, mit dem Ende 2011 die Leistungsf?higkeit des HIGAPS-Chipsatzes demonstriert werden kann. Mit dem Regensburg | digital City Guide entstand in jahrelanger Arbeit ein modernes Führungssystem, das 100 der wichtigsten Sehenswürdigkeiten Regensburgs beinhaltet und dabei das komplette Gebiet des Welterbes (Regensburg mit Stadtamhof) und die gesamte Geschichte der 2.000 Jahre alten Domstadt von den R?mern bis in die Gegenwart hinein abdeckt.

Besonderheiten:
Individualit?t - Satellitennavigation? - 3D-Rekonstuktionen

Individualit?t

Die gro?e Anzahl von POI (Points of Interest) macht eine Auswahl der Sehenswürdigkeiten notwendig. Dazu stehen zwei Methoden zur Verfügung.

Die erste Inidividualisierungsm?glichkeit geschieht auf Ebene der Führungszusammenstellung. Allen POI sind Merkmale aus fünf Kategorien zugewiesen, die eine ganz individuelle Auswahl der Sehenswürdigkeit z. B. nach Baustil oder Objektart erlaubt. So kann der Besucher beispielsweise eine Tour zu den fünf bedeutendsten gotischen Kirchen der Stadt durchführen. Die zweite Anpassung an das Besucherinteresse erfolgt durch die Gestaltung der H?rtexte. S?mtliche Informationen zu den POI sind in mehrere Teile zerlegt. Für die meisten Objekte stehen neben den Basisinformationen, die alles Wissenswerte zusammenfassen, auf Wunsch weiterführende und Details vertiefende Texte zur Verfügung.

Satellitennavigation

Den Besuchern sollte mit dem HIGAPS-Chipsatz eine leistungsstarke Navigationskomponente zur Verfügung stehen. Um diese bestm?glich zu nutzen, wurden gro?e Teile der Innenstadt in einem dreidimensionalen Modell abgebildet, das die Navigation in engen Gassen durch die reale Abbildung der Umgebung auf dem Display weiter vereinfacht.

3D-Rekonstruktionen

Einzelne heute nicht mehr existierende Geb?ude wurden als dreidimensionale Modelle nach aufw?ndigen Recherchen rekonstruiert, darunter der karolingische Vorg?ngerbau des heutigen Domes und die r?mische Porta Praetoria.