In der Repr?sentanz des Freistaats Bayern in der Tschechischen Republik und der Karls-Universit?t in Prag fand am 23. und 24. Mai 2019 das deutsch-polnisch-tschechische Symposium und Doktorandenseminar ?Europ?isierungstendenzen in den nationalen Rechtsordnungen am Beispiel von Deutschland, Polen und Tschechien“ statt. Organisiert wurde die Veranstaltung vom Lehrstuhl für ?ffentliches Recht, insbesondere Deutsches und Europ?isches Verwaltungsrecht (Prof. Dr. Gerrit Manssen) in Zusammenarbeit mit Dr. Agnieszka Malicka von der Universit?t Breslau, dem Prager DAAD Fachlektor Dr. Martin Paus und der Repr?sentanz des Freistaats Bayern in der Tschechischen Republik. Die Bayerisch-Tschechische Hochschulagentur, die Wolfgang-Hromadka-Stiftung sowie der Deutsche Akademische Austauschdienst (DAAD) leisteten finanzielle Unterstützung.
Organisator Dr. Martin Paus lud am Er?ffnungsabend zu einem gemeinsamen Abendessen im Vinohradsk? Parlament ein. In entspannter Atmosph?re tauschten sich Doktoranden und Lehrende aus.
Offiziell wurde das Seminar am Folgetag in der Repr?sentanz des Freistaats Bayern in der Tschechischen Republik er?ffnet. Das Kollegium wurde vom stellvertretenden Leiter Christopher Vickers herzlich begrü?t. In fünf Themenbl?cken referierten die Teilnehmer anschlie?end über aktuelle Rechtsfragen in Deutschland, Polen und Tschechien mit Bezug auf das EU-Recht. Gleich zu Beginn erfolgten Ausführungen zu Digitalisierungsfragen wie Sharing-Economy (Anna Materla), automatisierten Fahrsystemen (Klára Prenosilová) und Big-Data im Personalwesen (Thomas G?tz). Anschlie?end besch?ftigte sich das Kollegium mit aktuellen Problemen des Unternehmensrechts. Marta Antosik führte rechtsvergleichende Analysen zur Rechtsform von Start-ups aus, Justus Frank erkl?rte Entgeltflexibilisierungsprobleme bei Gesch?ftsführern einer GmbH und Dominik Kralik thematisierte die Rechtsregelung der transnationalen Unternehmensgruppen. Nach der Mittagspause standen Themen des Eigentums- und Kulturschutzes bei künstlerischen Werken auf dem Programm. Zuzana Krocilová referierte über NS-Raubkunst im Kontext des Protektorates B?hmen und M?hren und Benita B?hm besch?ftigte sich mit der identit?tsstiftenden Wirkung national wertvoller Kulturgüter. Anschlie?end folgte ein Vortrag zu Rentenversicherungssystemen in der Tschechischen Republik und anderen europ?ischen L?ndern (Ilona Kostadinovová) sowie zu Systemen der kirchlich-staatlichen Beziehungen in Polen und in ausgew?hlten L?ndern der Europ?ischen Union (Edyta Wlodarczyk). Die Vortr?ge zur Vermeidung von Fl?chenverbrauch (Eva Weinbeer) und zum Energierecht im Schnitt von ?ffentlichem und privatem Recht (Sergey Kozlov) rundeten den ersten Seminartag ab.?
Abends empfing der Prodekan für Auslandsangelegenheiten, Herr Professor Damohorsk?, das Kollegium auf der Dachterrasse der Juristischen Fakult?t der Karls-Universit?t.?
Der zweite Seminartag startete mit einem Besuch des Parlaments der Tschechischen Republik. Es bot sich ein spannender Einblick in die politische Geschichte der Republik. Im Anschluss tauchten die Seminarteilnehmer bei einem gemeinsamen Spaziergang mit dem Germanisten Dr. Filip Charvát tief in die Geschichte der Stadt Prag ein.
In der Juristischen Fakult?t fand sodann der zweite Teil des Seminars statt. Anna Popowicz-Pazdej und Anika Wojtasik referierten zu Rechtsfragen rund um das Thema Gesch?fts- und Betriebsgeheimnis. Dem folgten Ausführungen zum internationalen Erwachsenenschutz (Petra Pejchová). Vladimir Lajsek hielt einen Vortrag zu Sch?ffengerichten in der Tschechischen Republik und Artur Kowalczyk behandelte ausgew?hlte Probleme der Haftentsch?digung in Deutschland und Polen im Lichte der EMRK und der EGMR Rechtsprechung. Zum Schluss schilderte Patrick Tschech Fragen zur Fortbildung des sekund?ren Unionsrechts.
Die Referenten lieferten allesamt interessante und wichtige Beitr?ge zu den einzelnen Fachgebieten, aber auch dem gegenseitigen Verst?ndnis der einzelnen Staaten. Insgesamt bot das Seminar gerade wegen seiner thematischen Vielseitigkeit einen spannenden Blick über den eigenen ?Tellerrand“ hinaus. Frau Professor Stangová verabschiedete das Kollegium schlie?lich mit einer Schlussrede im Zeichen der deutsch-polnisch-tschechischen Freundschaft.