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Kilian Bohn

Kilian Bohn

Email: Kilian.Bohn (at) stud.uni-regensburg.de


Masterarbeit

Visuelle Repr?sentation im Prozess der Professionalisierung. Die Rolle der visuellen Repr?sentation für die Popularisierung und Professionalisierung der K?ltetechnik im 19. und 20. Jahrhundert.

Der Ingenieurberuf, als tragender Akteur technischer Disziplinen, kann als Paradebeispiel einer (erfolgreichen) Professionalisierung im historischen Nachgang der sogenannten klassischen Professionen angesehen werden. In Ermangelung exklusiver Wissensgegenst?nde mussten die Ingenieure dafür ihre spezifischen Modi der Probleml?sung in Anschlag bringen: das probabilistisch-pragmatische ?Tüfteln“ – das Primat der Praxis des Ingenieurwesens – welches sich scharf von der streng deduktiven Vorgehensweise der Naturwissenschaften abgrenzte. Dabei werden soziale Aushandlungsprozesse um professionelle Zust?ndigkeiten sowie damit einhergehende Paradoxien geradehin idealtypisch wahrnehmbar. Visuelle Repr?sentationen lassen dabei die noch immer pr?gende Selbst- und Fremdverortung der Ingenieure vor dem Hintergrund der Unterscheidung in explizites oder deklaratives, der Allgemeinheit zug?ngliches Wissen einerseits sowie implizites oder prozedurales, der Allgemeinheit unzug?ngliches Wissen andererseits sichtbar werden. Als allt?gliches und unentbehrliches Mittel der Kommunikation von Ingenieuren bilden sie Knotenpunkte von kodifiziertem (verwissenschaftlichtem), und nicht-kodifiziertem Wissen ab. Visuelle Repr?sentationen begleiten den Prozess der Professionalisierung des Ingenieurwesen und bilden dadurch einen hervorragenden Bezugspunkt diesen darzustellen. In Ihnen manifestiert sich die erfolgreiche Umwidmung des expliziten Wissens der Curricula und Lehrbüchern in implizites, prozedurales Wissen und vice versa – der obligatorische Vorgang praktischen Ingenieurt?tigkeiten eine systematische, akademische Form zu geben. Abstraktionen der visuellen Repr?sentationen geben darüber hinaus Rückschlüsse auf den Stand der Professionalisierung, sowie der Entwicklung und der Standardisierung curricularer Inhalte und des Gewerbes.


  1. Fakult?t für Philosophie, Kunst-, Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften
  2. Institut für Philosophie