Gerade für Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase ist eine methodische Verortung herausfordernd, aber zwingt aufgrund der Pluralit?t empirischer Methoden zur stetigen Reflexion der gew?hlten Strategien, ihrer Gegenstandsangemessenheit, Nachvollziehbarkeit und Standortgebundenheit (vgl. Bohnsack 2021). Gegenstand des Seminares sind verschiedene qualitative Auswertungsverfahren. Wir besch?ftigen uns dabei lektürebasiert mit den grundlagentheoretischen Pr?missen der Methoden und stellen diese vergleichend einander gegenüber. Ziel ist es, genau aufzuzeigen, welche Forschungsgegenst?nde bereits durch die Annahmen und Begriffe der einzelnen Methode gesetzt werden. Ein vertiefendes Verst?ndnis der jeweiligen Auswertungsschritte eines Verfahrens soll durch gemeinsame Interpretationen erreicht werden. Jede/r Teilnehmende bringt dazu nach M?glichkeit eigene qualitative Daten ein. Sollte noch kein eigenes Material vorliegen, k?nnen auch F?lle eines Fallarchivs o.?. eingebracht werden. Dementsprechend wird zum ersten Seminartermin genauer besprochen, wer mit welcher Methode am eigenen Material wann arbeiten m?chte.
Im Verlaufe des Seminares werden die einzelnen Phasen des qualitativen Forschungsprozesses genauer beleuchtet. Von der ersten Planung des empirischen Designs, der Entwicklung des Erhebungssettings, der Modifizierung von Fragestellungen, der Auswertung bis hin zur Theoretisierung und Publikation sollen die jeweiligen Herausforderungen vertiefend in den Blick genommen werden. Je nach Interesse der Teilnehmenden k?nnen dabei Schwerpunkte gesetzt werden. Zudem soll das Vorgehen im Rahmen der einzelnen Phasen anhand von empirischen Forschungsprojekten veranschaulicht werden. Vorgesehen ist dazu, dass jede/r Teilnehmende etwas aus dem eigenen laufenden Forschungsprozess zur Diskussion einbringt. Im Rahmen des ersten Seminartermins werden dazu die n?heren Absprachen getroffen.
Das Einführungsseminar widmet sich der historischen Entwicklung und Institutionalisierung qualitativer Forschung sowie den verschiedenen Forschungstraditionen in der Schul- und Bildungsforschung, z.B. Ethno- und Videographie, Biographieforschung und Gruppendiskussionen. Betrachtet werden damit verknüpft die zentralen Grundannahmen ausgehend von dem interpretativen Paradigma nach Alfred Schütz und spezifiziert in den verschiedenen Methodologien, z.B. einer Praxeologischen Wissenssoziologie nach Karl Mannheim. Beleuchtet werden darüber hinaus die enorme Ausdifferenzierung und der damit einhergehende Methodenpluralismus der vergangenen Jahre. In diesem Zusammenhang erfolgen Einblicke in aktuelle Debatten beispielsweise zu den Gütekriterien qualitativer Forschung oder zur Triangulation. Konzipiert ist das Seminar als interaktives Format, welches die Teilnehmenden und Fragen zu ihren Qualifikationsarbeiten aufgreift. Vorgesehen ist dazu je ein Beitrag der Teilnehmenden zu einer Seminareinheit. Unabh?ngig davon k?nnen nach Interesse der Teilnehmenden weitere Schwerpunkte gesetzt werden, z.B. auf die Lektüre methodischer Klassiker oder den wissenschaftlichen Schreibprozess.
Bislang ist für eine qualitative Forschung das Potential des internationalen Austausches nicht ausgesch?pft. Der Blick über den Zaunpfahl bietet wertvolle Reflexionsimpulse für die eigene Forschung und soll im Rahmen des internationalen Forschungsseminares erm?glicht werden. Dazu bringen Teilnehmende aus verschiedenen L?ndern Fragestellungen und qualitative Daten zur Diskussion ein, z.B. aus Brasilien und der Schweiz. Das Format des internationalen Forschungsseminares via Videokonferenz ist niedrigschwellig und erm?glicht es gerade Wissenschaftler*innen in der Qualifikationsphase das wichtige und vor allem frühe Knüpfen von internationalen Kontakten.
Die ?bung umfasst die Anwendung verschiedener qualitativer Auswertungsverfahren. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@ erfolgt anhand der empirischen Daten der Teilnehmenden oder aus aktuellen Forschungsprojekten des Lehrstuhls. Es bietet sich dadurch eine M?glichkeit des Nachvollzugs einzelner Auswertungsschritte und damit verbundener Fachbegriffe sowie Gegenstandskonstruktion. Bitte beachten Sie, dass mehrere Termine im Wintersemester liegen.
Der Workshop ist als zweit?giger Workshop in Pr?senz angedacht und richtet sich sowohl an Forscher:innen, die die methodologischen Grundlagen und die Forschungspraxis der Dokumentarischen Methode kennenlernen wollen, als auch an Forscher:innen, die diese weiter erproben und vertiefen wollen. Am ersten Workshoptag wird nach einer grundlegenden Einführung in die Methodologie der Dokumentarischen Methode der Raum für Fragen sowie die M?glichkeit er?ffnet, sich in Einzelarbeit oder in Kleingruppen anhand empirischer Daten (Interview- und Gruppendiskussionstranskripte) mit den Interpretations- und Arbeitsschritten der Methode vertraut zu machen bzw. das eigene forschungspraktische Wissen zu vertiefen. Den Schwerpunkt bildet dabei der Schritt von der formulierenden hin zur reflektierenden Interpretation und damit einhergehend der analytische Wechsel vom Was zum Wie. Am zweiten Workshoptag wird die M?glichkeit gegeben, eigenes Forschungsmaterial (Transkripte und/oder bereits vorliegende Interpretationen) einzubringen und gemeinsam zu interpretieren. Die Vorlagen sollen drei Wochen vor dem Workshop eingereicht werden und max. 13 Seiten umfassen. Eine Vorlage enth?lt eine knappe Darstellung des Forschungsvorhabens sowie Transkriptauszüge und/oder vorhandene Interpretationen. Ferner ist es m?glich, das eigene Projektvorhaben vorzustellen und Chancen und Grenzen der Dokumentarischen Methode gemeinsam auszuloten.
Am Anfang einer Promotion steht eine Idee. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@e Idee gilt es auf Papier zu bringen: das Exposé! Das Exposé ist eine Idee, ein erster Entwurf, ein Konzept und der Bauplan der Dissertation. Das Exposé dient vor allem der eigenen inhaltlichen Kl?rung des Dissertationsweges und wird stetig be- und überarbeitet. Gerade das ist es, was das Exposé herausfordernd macht. Genau an diesem Punkt setzt das Seminar an. Im Seminar wird zun?chst der Aufbau eines Exposés vorgestellt und aufgezeigt, was in ein gutes Exposé geh?rt. Dazu geh?rt auch die eigene Fragestellung zu entwickeln und zu konkretisieren. In einem ersten Schritt wird sodann das Schreiben am Exposé erprobt und in Einzelarbeit das eigene Exposé vorbereitet. Anschlie?end werden im Format peer to peer die erstellten Exposés gegenseitig verschickt und konkrete Rückmeldungen gegeben. In einem n?chsten Schritt wird auf Basis der Rückmeldung das eigene Exposé überarbeitet und anschlie?end im Seminar vorgestellt und gemeinsam mit der Seminarleitung besprochen. Alle Teilnehmer und Teilnehmerinnen erhalten abschlie?end eine Rückmeldung zu ihrem Exposé. Der Schreibprozess wird nach Absprache auch individuell betreut.
Im Zuge der Entwicklung einer Fragestellung aus einem Forschungsinteresse müssen geeignete Erhebungsmethoden überlegt, gew?hlt und erprobt werden. In dieser Lehrveranstaltung wird das Interview(en) fokussiert. Durch die Auseinandersetzung mit verschiedenen Interviewformen, Formulierung von Interviewfragen und ?berlegungen zu geeigneten Samplingstrategien sowie der Reflexion geführter (Probe)Interviews und der eigenen Rolle als interviewende Person soll ein angemessenes Erhebungsdesign entwickelt werden. In kleiner Gruppe arbeiten wir an der Erhebungsmethodik von Zulassungsarbeiten oder Dissertationen mit einer qualitativen Forschungsausrichtung.