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Naturselbstdrucke Johann Mayr

Die Mitglieder der Regensburgischen Botanischen Gesellschaft David Heinrich Hoppe, Johann Mayr und Ernst Wilhelm Martius besch?ftigten sich intensiv mit einer Druckmethode, die es erm?glichte, Pflanzen m?glichst naturnah abbilden zu k?nnen: dem Naturselbstdruck. Bei diesem Verfahren wird ein zuvor pr?pariertes Naturobjekt ohne Einsatz einer zus?tzlichen Technik abgedruckt. Seit dem ersten Viertel des 15. Jahrhunderts sind bereits aus Italien derartige Versuche belegt. Auch Leonardo da Vinci hatte experimentiert, wie man einen m?glichst realistischen Abdruck in H?hen und Tiefen herstellen k?nne.

Die einfachste Methode, einen Naturselbstdruck zu erzeugen, war das Objekt selbst nach Trocknung und Pressung einzuf?rben und auf Papier aufzutragen. Damit konnte eine kleine Anzahl identischer Herbarien angefertigt werden, solange der natürliche ?Druckstock“ standhielt. In Folge tr?nkte man Papierb?gen mit Farbe und drückte die Pflanze vorsichtig an. Die so eingef?rbte Oberfl?che der Pflanze wurde in einem zweiten Schritt auf den Druckbogen übertragen. Sp?ter regte die professionelle Drucktechnik die Weiterentwicklung verschiedener Verfahren an: Holz-, Kupfer-, Stein- oder Lederfl?chen wurden als F?rbeplatten eingesetzt. Bisweilen wurden auch Farb- und Mehrfarbdrucke angefertigt, um einen natürlicheren Eindruck der Abbildung zu erzielen. Um die ?derung oder besonders plastische Objekte besser in ihrer Struktur erfassen zu k?nnen, wurden die entsprechenden Pflanzenteile skelettiert.


Johann Mayr: Deutschlands Flora in schwarzen Abdrücken von den Pflanzen selbst Johann Mayr: Deutschlands Flora in schwarzen Abdrücken von den Pflanzen selbst. Regensburg 1797. Class. XXII; Ord. IV; Tab. 876. Universit?tsbibliothek Regensburg. Dauerleihgabe Regensburgische Botanische Gesellschaft.
Besondere Bedeutung haben die Regensburger Naturselbstdrucke durch Hoppes sorgf?ltige Pr?paration und Mayrs pr?zise Ausführung erlangt. Martius hatte zuvor auf die wesentliche Verbesserung aufmerksam gemacht, die Druckfarbe nicht mehr auf ein Brett, sondern auf eine Kupferplatte aufzutragen, wodurch ein gleichm??iges Einf?rben vollzogen werden konnte. Allein Mayrs Deutschlands Flora in schwarzen Abdrücken von den Pflanzen selbst enth?lt über 900 Naturselbstdrucke.

Literatur

  • David Heinrich Hoppe: Ectypa plantarum Ratisbonensium. Oder Abdrücke derjenigen Pflanzen, welche um Regensburg wild wachsen. Regensburg 1787-1793. 6. Hundert. 1790. Universit?tsbibliothek Regensburg. Dauerleihgabe Regensburgische Botanische Gesellschaft.
  • Johann Mayr: Deutschlands Flora in schwarzen Abdrücken von den Pflanzen selbst. Regensburg 1797. Universit?tsbibliothek Regensburg. Dauerleihgabe Regensburgische Botanische Gesellschaft.
  • Ernst Wilhelm Martius: Neueste Anweisung, Pflanzen nach dem Leben abzudrucken. Nachdr. d. Ausg. Wetzlar 1784. Marburg a. d. Lahn 1977.
  • Claus Nissen: Die botanische Buchillustration. Ihre Geschichte und Bibliographie. 2. Aufl. Stuttgart 1966. S. 245 f.
  • Karl Eugen Heilmann: Kr?uterbücher in Bild und Geschichte. Grünwald/München 1964. S. 292-305.
  • Wolfgang Ilg: Geschichte der Botanik in Regensburg. 200 Jahre Regensburgische Botanische Gesellschaft 1790-1990. Regensburg 1990. S. 61 ff.

  1. Universit?t
  2. Universit?tsbibliothek Regensburg

Die Mistel - Zwischen Himmel und H?lle


Eine Virtuelle Ausstellung

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