Jg. 7-9 (2021-23)

Heft 9/2 greift jüngere Debatten um die politische Philosophie des Konvivialismus bzw. um das Konzept der Konvivialit?t auf und macht sie für die Analyse neu entstehender, nachhaltiger Kollektivformen fruchtbar. Konviviale Kollektivit?t l?sst sich einerseits als utopischer Idealtyp verstehen, andererseits findet sie sich in spezifischen gesellschaftlichen R?umen als "reale Utopie" (E.O. Wright) bereits pr?figuriert. Die Beitr?ger*innen beleuchten Anst??e zu einer sozial?kologischen Transformation aus Zivilgesellschaft und von sozialen Bewegungen – und werben für mehr Konvivialit?t im Zusammenleben.

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Heft 9/1 widmet sich der Frage, warum die ?imagined community“ namens Nation (noch immer) eine derartige Wirkmacht zu entfalten vermag. Waren manche Beobachter*innen Ende der 1980er Jahre geneigt, ein post-nationales Zeitalter auszurufen, scheinen heute Nationalismen nicht minder einflussreich zu sein als zu l?ngst vergangenen Hochzeiten. Neue Erkl?rungsans?tze lassen sich m?glicherweise mithilfe eines in der Forschung noch nicht ausgereizten Blickwinkels erarbeiten: Welche affektiven und ?sthetischen Impulse gehen vom Nationalen aus bzw. wie wird es affektiv aufgeladen und ?sthetisiert?

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• Nationalismustheorien und ihre affektiv-emotionalen Lücken –
  eine einleitende Diskursskizze
  (Jan-Christoph Marschelke, Regensburg)
  S. 7-30
• ?ber (nationale) Bindungen. Die Trias von Nationalismus, Vaterlandsliebe und
  demokratischem Patriotismus
  (Marlene Mu?otter, Passau)
  S. 31-68
• Die Nation als ?invective community‘. Soziale Funktionen ?ffentlicher Herabsetzungen im medialen Diskurs
  (Daniel Stienen, München)
  S. 69-90
• Aktivierung der Nation durch die Künste. Zur ?sthetisch-affektiven Modellierung des Nationalen in der Frühen Neuzeit – Einblick in ein Forschungsvorhaben
  (Matthias Müller/Elke Werner/Klaus Pietschmann, Mainz)
  S. 91-112
• Affizierung als Kompensationsstrategie systemischer Repr?sentationsdefizite in zeitgen?ssischen Demokratien. Das Beispiel Frankreich
  (Robert Lukenda, Mainz/Germersheim)
  S. 113-153
• ?Inzidenz bei 1933“. Visuelle Inszenierungs- und Emotionalisierungsstrategien
  des Opfer- und Widerstandsmythos in der ?Querdenken-Bewegung“
  (Vanessa Prattes, Berlin)
  S. 155-197
• Die affektiv-emotionale Wirkm?chtigkeit der imaginierten Gemeinschaft mexikanischer Migranten in Europa
  (Yolanda López García, Chemnitz)
  S. 199-231
• Undoing the Nation. Alternative Kollektivit?t in der kunstaktivistischen Praxis
  am Beispiel Brexit
  (Marie Rosenkranz, Berlin)
  S. 233-251

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Heft 8/2 fragt nach den Wechselbeziehungen zwischen R?umlichkeit, Identifikation und Kollektivit?t. Kollektive – gleich ob Verein, Stadt, Nation oder Diasporagemeinschaft – imaginieren und identifizieren sich immer auch durch r?umliche Verortung, sei es durch Ortsgestaltung, Narration, Visualisierung oder die Performanz von Kollektivit?t im Raum. Sie konstruieren R?ume und werden ihrerseits durch R?umlichkeit strukturiert. Wie diese Wechselwirkungen praktisch hergestellt werden, thematisieren die Beitr?ger*innen aus unterschiedlichen disziplin?ren Perspektiven.

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• Raum, Kollektiv, Identifikation. Umrisse eines kollektivwissenschaftlichen Forschungsprogramms
  (Volker Depkat, Regensburg)
  S. 7-34

• Historische Zunft- und Gesellschaftsh?user als r?umliche Rahmungen und Transmitter kollektiver Identit?ten anhand von Berner Beispielen (14. bis 21. Jahrhundert)
  (Daniel Schl?ppi, Bern)
  S. 35-76

• Mobilit?t und Netzwerke. Zur Konstituierung von Raum durch frühneuzeitliche Diasporen
  (Susanne Lachenicht, Bayreuth)
  S. 77-94

• Erinnerungsorte und kollektive Identit?t: Raum als Indikator für ver?nderte Selbstwahrnehmung von Kollektiven in Kuba
  (Niklas V?lkening, Augsburg)
  S. 95-128

• Insulare Identifikationsr?ume. Multidisziplin?re Perspektiven auf Kollektivierungsph?nomene im Mittelmeerraum
  [Forschungsnetzwerk "Mediterranean Studies on Island Areas" (MS ISLA)]
  S. 129-160

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Heft 8/1 widmet sich aus sozialwissenschaftlichen und philosophischen Perspektiven den Grundlagen von Solidarit?t und Loyalit?t. Politisch werden beide Termini nahezu inflation?r h?ufig rhetorisch verwendet, um politisch zu mobilisieren oder zu legitimieren. Als Ph?nomene und Begrifflichkeiten stehen sie für das komplexe Wechselspiel aus affektiver Bindung an Kollektive, denen sich Menschen zugeh?rig fühlen, und vernunftm??igen Erw?gungen, welche Mitgliedschaften Schutz und Unterstützung versprechen.

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• Editorial
  (Jan-Christoph Marschelke, Regensburg/Dana? Simmermacher, Halle/Saale)
  S. 5-12

• Gruppensolidarit?t zwischen Rationalit?t und Ritualit?t
  (Ulf Tranow, Düsseldorf)
  S. 13-44

• Loyalit?t. Fluch oder Segen für Kollektive?
  (Dana? Simmermacher, Halle/Saale)
  S. 45-74

• Gesellschaftlicher Zusammenhalt zwischen Solidarit?t und Affinit?t
  (Christian Helge Peters, Halle/Saale)
  S. 75-107

• Sind Kollektive auf Anwesenheit angewiesen?
  Leibliche Kommunikation und gemeinsame Gefühle in Online-Situationen
  (Hilge Landweer, Berlin)
  S. 109-136

• Im Schattenreich der Institution: Eine affekttheoretische Perspektive
  (Christian von Scheve/Jan Slaby, Berlin)
  S. 137-164

• Zwischen Identit?t und Diskurs - Wege zur Gemeinschaft?
  (Mattias Kaufmann, Halle/Saale)
  S. 165-182

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Heft 7/2 widmet sich der Frage, welche Folgen es für wissenschaftliche Austausch- und Erkenntnisprozesse hat, wenn die Mehrsprachigkeit von Wissenschaft zugunsten von Englisch als einzige globale Wissenschaftssprache aufgegeben wird. Schwerpunkte des Hefts sind das Verh?ltnis von Bildungs?konomie und Wissenschaftssprache, Internationalisierungsstrategien der Universit?ten, die ?Lingua franca?-Frage, das Verh?ltnis von Wissenschaft, Sprache und ?ffentlichkeit, sprachliche Transferprobleme sowie sprachpolitische Handlungsr?ume von Forschenden. Im Hintergrund des Hefts steht die Frage, welche Kollektive und kollektiven Akteure die Sprachlichkeit von Wissenschaft beeinflussen und inwiefern sie die Entwicklungen in die Richtung einer anglophonen oder mehrsprachigen Wissenschaft lenken k?nnen.

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• Editorial
  (Siegfried Gehrmann, Zagreb)
  S. 5-12
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• Braucht Wissenschaft Mehrsprachigkeit? Sprachen- und gesellschaftspolitische Anmerkungen zur Anglophonisierung der Wissenschaft in Zeiten der Globalisierung
  (Siegfried Gehrmann, Zagreb)
  S. 13-56
  BEACHTE: dieser Aufsatz ist frei über die Website des "Arbeitskreises Deutsch als Wissenschaftssprache (ADAWIS) downloadbar. Einfach auf den Titel klicken.
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• Anglophonie in der wissenschaftlichen Lehre – zur wissenschaftlichen Dynamik der Sprachenfrage bezüglich einer essentiellen Transferrichtung
  (Winfried Thielmann, Chemnitz)
  S. 57-85
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• Auswirkungen der Anglopohonisierung auf das Fach Deutsch als Fremd- und Zweitsprache
  (Uwe Koreik, Bielefeld)
  S. 87-112
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• Wir sind eine Nichtwissensgesellschaft Wirklichkeitsverluste des Anthropoz?n, diagnostiziert am Beispiel der Sprache
  (Peter L. W. Finke, Bielefeld)
  S. 113-137
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• Mehrsprachigkeit in der europ?ischen Politik Vergleich des Kroatischen Parlaments 1861 und 2020
  (Pavo Bari?i?, Zagreb)
  S. 139-164
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• Mobilit?t im Forscherleben – Stabilit?t in Forscherreden? ?berlegungen zu Sprachgebrauch und Spracheinstellung von germanistischen Sprachwissenschaft*innen
  (Paul R?ssler, Regensburg)
  S. 165-187

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Heft 7/1 versammelt rechts- und sozialwissenschaftliche Perspektiven auf Kollektivit?t und Recht. Ein Fokus liegt dabei auf den vielf?ltigen Formen kollektiver Rechtsmobilisierung, etwa zur Durchsetzung von Diskriminierungsverboten und Teilhabeforderungen. Recht ist aber nicht nur Mittel und Gegenstand kollektiver Rechtsk?mpfe, es verarbeitet und (re)produziert auch Kollektivit?t. Solche Konstruktionsprozesse mit Beispielen aus dem V?lker-, Straf-, Sport- und Gesellschaftsrecht bilden den zweiten thematischen Fokus des Heftes.

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• Kollektivit?t und Recht. Interdisziplin?re Begegnungen
  (Lisa Hahn, Berlin/Markus Hasl, Tübingen)
  S. 7-43

• Rechtsk?mpfe. Eine gesellschaftstheoretische Perspektive auf strategische Prozessführung und Rechtsmobilisierung
  (Sonja Buckel, Kassel/Maximilian Pichl, Frankfurt/M./Carolina Vestena, Duisburg/Kassel)
  S. 45-81

• Wo kein Kl?ger(-kollektiv), da kein Richter? Abkürzungen und Umwege kollektiver Rechtsmobilisierungen in der kolumbianischen Amazonas- und Atratoregion
  (Markus Ciesielski, Gie?en/Carlos Andrés García Carvajal, Bogotá/Juliette Vargas Trujillo, G?ttingen)
  S. 83-116

• Kollektive Rechtsmobilisierung von alternativen Streitbeilegungsmechanismen
  (Axel Pohn-Weidinger, Stra?burg/Julia Dahlvik, Wien)
  S. 117-152

• Postkategoriales Teilhaberecht und (trans-)kategoriale Selbstvertretung von Menschen mit Behinderung. Kollektivierungsprozesse durch die Mobilisierung von Recht
  (Martina Klausner, Frankfurt/M.)
  S. 153-185

• Kontrollquittungen und -statistiken. Ein Instrument zur Durchsetzung des Diskriminierungsverbots bei Polizeikontrollen
  (Alexander Bosch/Jan Fa?hrmann/Hartmut Aden, Berlin)
  S. 187-218

• Ann?herung an gemeinwohldienliche Strukturen im Gesellschaftsrecht
  (Friederike Mainz, Heidelberg)
  S. 219-240

• Die Verantwortlichkeit von Fu?ballclubs für Zuschauerausschreitungen als Beispiel der rechtlichen Verantwortlichkeit eines Kollektivs für das Fehlverhalten Einzelner. Eine Untersuchung auf Grundlage der Dogmatik privatrechtlicher Zurechnungsregelungen
  (Niklas Luft, Zürich/Berlin)
  S. 241-273

• Der h?chstpers?nliche Schuldbegriff und die Verbandsstrafe – eine Bestandsaufnahme
  (Alexander Mayr, Berlin)
  S. 275-308
• Soft law, CSR und Unternehmensstrafrecht Regelungsperspektiven für transnationale Unternehmen
  (Nihad Amara/Richard Soyer, Wien)
  S. 309-346

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