Hier findest Du einige?Ern?hrungs- und Bewegungsmythen, welche wir für Dich genauer unter die Lupe genommen haben.
Weitere folgen in Kürze.
Dehnen ist für viele Leistungs- aber auch Freizeitsportler und -sportlerinnen eine wichtige Routine, doch kann Dehnen einen Muskelkater wirklich vorbeugen? Erstmal: Was ist ein Muskelkater überhaupt? Ein Muskelkater, auch Delayed Onset of Muscle Soreness (DOMS) genannt, tritt ein bis zwei Tage nach einer sportlichen Belastung auf und ?u?ert sich durch Symptome wie Muskelschmerz, eingeschr?nkte Beweglichkeit sowie verringerte Muskelkraft in den betroffenen Bereichen. Ursache dafür sind kleine Risse in den Muskelfasern, diese werden auch Mikrol?sionen genannt. Nach einer Entzündungsreaktion dieser Mikrol?sionen erfolgt eine Reparatur der Muskelfasern. Folge des Muskelkaters und der anschlie?enden Regeneration ist eine sogenannte Hypertrophie der Muskulatur, also ein Muskelwachstum welche die Belastbarkeit des Muskels erh?ht (Appell, Stang-Voss, 2008).
Ob eine Dehneinheit vor oder nach dem Sport die Symptome des Muskelkaters wirklich beeinflussen kann, wurde in einigen Studien untersucht. Die Ergebnisse der Untersuchungen sind eindeutig und zeigen, dass das Dehnen keinen, oder nur einen so geringen Einfluss auf einen Muskelkater hat, dass dieser keine Relevanz aufweist (Herbert, Gabriel, 2002). Ebenso konnte kein Zusammenhang zur Vorbeugung von s?mtlichen Verletzungen festgestellt werden. Bei der Rehabilitation von Muskelverletzungen hingegen scheint Dehnen eine wichtige Rolle zu spielen (Riese, Kluge, 2021).
Literatur:
Appell, Hans-Joachim & Stang-Voss. (2008). Funktionelle Anatomie. Grundlagen sportlicher Leistung und Bewegung. 4. Auflage. Berlin. Heidelberg: Springer Verlag.
Herbert, Rob D & Gabriel, Michael. (2002). Effects of stretching before and after exercising on muscle soreness and risk of injury: systematic review.
?Riese, Daniel & Kluge, Marcel. (2021). Dehnen: Sinn und Unsinn im Kontext evidenzbasierter Therapie. In: Muskuloskelettale Physiotherapie. Stuttgart: Georg Thieme Verlag.
Die Aufrechterhaltung des Wasserhaushaltes des menschlichen K?rpers ist essenziell. Da der Kaffeekonsum in vielen Bev?lkerungsgruppen extrem angestiegen ist stellt sich die Frage, ob Koffein einen negativen Einfluss auf den Wasserhaushalt des Menschen haben k?nnte. Es wurden sogar Empfehlungen ausgesprochen, den Kaffee nicht in die t?gliche Flüssigkeitszufuhr miteinzuberechnen und zu jeder Tasse ein Glas Wasser zu trinken (Killer et al., 2014).?
Mittlerweile existieren viele Studien über den Konsum von Kaffee und dessen Auswirkungen auf den menschlichen K?rper. Ergebnisse zeigen zwar, dass der Natriumgehalt der Probanden durch den Konsum von Kaffee deutlich gestiegen ist, bezüglich einer erh?hten Urinausscheidung oder eines ver?nderten totalen K?rperwasseranteils gab es jedoch keine Hinweise (Killer et al., 2014). Studien zeigen, dass erst ab einer Menge von 250mg, andere Literatur meint sogar erst ab 500mg, eine harntreibende Wirkung auftritt. Ein Kaffeekonsum von normalem Ausma? hat also keine harntreibende Wirkung. Au?erdem gew?hnt sich der K?rper durch einen regelm??igen Kaffeekonsum an die Wirksamkeit des Koffeins, wodurch diese stetig abnimmt (Maughan, Griffin, 2003).
Es gibt Hinweise auf geringe Unterschiede im Koffeinstoffwechsel aufgrund des variierenden ?strogenspiegels zwischen M?nnern und Frauen, sowie bei Frauen vor und nach ihrer Menopause (Maughan, Griffin, 2003).
Es l?sst sich jedoch sagen, dass ein Kaffeekonsum von normalem Ausma? keinen signifikant negativen Einfluss auf den Wasserhaushalt des menschlichen K?rpers hat.
Literatur:
Killer, Sophie C. et al. (2014). No Evidence of Dehydration with Moderate Daily Coffee Intake: A Counterbalanced Cross-Over Study in a Free- Living Population.?
Maughan, R.J.* & Griffin, J. (2003). Caffeine ingestion and fluid balance: a review.
Leider kann durch bestimmtes Training, also auch Bauchmuskeltraining, der Ort der Fettverbrennung nicht beeinflusst werden, was bedeutet, dass durch k?rperliches Training nur der allgemeine K?rperfettanteil reduziert wird und nicht gezielt das Bauchfett.
Um einen Muskel kontrahieren zu k?nnen, braucht dieser Energie. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@e nimmt sich der Muskel aus dem energiereichen Adenosintriphosphat, oder auch kurz ATP (Ferrauti, 2020, S. 351). Da dieses bei Belastung schnell verbraucht ist, setzen je nach L?nge und Intensit?t der Belastung unterschiedliche Stoffwechselwege der ATP-Resynthese ein (Platen, 2016).
Bei einer Belastung von wenigen Sekunden beginnt die anaerob-alaktazide Resynthese und der K?rper greift auf die ATP-Reserve Kreatinphosphat (KrP) zurück. Doch schon bald ist auch das Kreatinphosphat verbraucht und die anaerobe-Glykolyse, oder auch der anaerob-laktazide Prozess setzt ein. Hierbei entsteht durch den Abbau von Glykogen, der Speicherform von Glukose, Laktat im Muskel. Erst bei l?ngeren Belastungen beginnen die aeroben Prozesse, also die Energiegewinnung durch Kohlenhydrate oder Fett, auch aerobe Glykolyse und aerobe Lipolyse genannt (Ferrauti, 2020, S. 351).
Ausdauertraining bewegt sich in diesem Bereich der aeroben Glykolyse und eignet sich daher besser zur Fettverbrennung als Krafttraining, welches sich haupts?chlich im Bereich der anaeroben Stoffwechselprozesse aufh?lt. Dass die Fettverbrennung erst nach 30 Minuten beginnt, ist ein weiterer Mythos. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@e setzt tats?chlich schon nach wenigen Minuten ein, steigt jedoch bei l?ngerer Belastung auf ein Plateau an (Ferrauti, 2020). Der Anteil der Fetts?ureoxidation steigt also mit der L?nge der Belastung, demzufolge weisen lange, geringe Belastungsintensit?ten, wie beispielsweise langes Joggen mit geringer Intensit?t, den h?chsten Fettumsatz auf (Platen, 2016). Trotzdem ist ein zus?tzliches Krafttraining sinnvoll, da dadurch die Muskelmasse und somit die aktive Masse des K?rpers zunimmt. Demzufolge wird der Grundumsatz gesteigert, was ein Kaloriendefizit erleichtert und bei k?rperlicher Bet?tigung somit schneller auf die Fette zurückgegriffen und die Fettverbrennung angekurbelt wird (Ferrauti, 2020).?
Literatur:
Ferrauti, Alexander (Hg.). (2020). Trainingswissenschaft für die Sportpraxis. Bochum. Springer Verlag.
Platen, Petra. (2016). H?her – weiter – schneller. Ausdauertraining, Krafttraining und Effekte von Hypoxie: molekulare Mechanismen und individuelle Trainingsvariablen. Stuttgart: Georg Thieme Verlag KG.
In dem Film ?The Game Changers“ berichtet der Ex-Mixed-Martial Arts-K?mpfer namens James Wilks und einige weitere Leistungssportler und Leistungssportlerinnen von einem enormen Leistungszuwachs durch die einfache Umstellung auf eine vegane Ern?hrung (Wilks, 2019). Ist das wirklich m?glich oder nur ein weiterer Mythos?
Besonders zwei gro?e Punkte treiben die Menschen an, sich vegan oder zumindest vegetarisch zu ern?hren. Zum einen sind pflanzliche Produkte durch die Einsparung gro?er landwirtschaftlicher Fl?chen und weniger Produktion von Treibhausgasen auf jeden Fall umweltfreundlicher als tierische Produkte. Zum anderen verringert der Verzicht auf Fleisch auch das Risiko chronischer Krankheiten oder Herzerkrankungen (Lynch et al., 2018).
Bei einer veganen Ern?hrungsweise wird komplett auf tierische Produkte verzichtet, im Gegensatz zum ausschlie?lichen Fleischverzicht beim Vegetarismus. Dadurch fallen einige Makro- und Mikron?hrstoffquellen weg, welche sonst durch tierische Produkte wie Milch oder Eier abgedeckt werden. Deshalb muss hierbei auf eine ausreichende alternative Zufuhr der N?hrstoffe geachtet werden, vor allem wenn Leistungssport betrieben wird (Rogerson, 2017). Beispielsweise besch?ftigt sich der Film The Game Changers besonders mit der Abdeckung des Proteinbedarfs durch pflanzliche Kost.? bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@ ist grunds?tzlich m?glich, pflanzliche Proteine haben nur eine andere Zusammensetzung und sind deshalb für den menschlichen K?rper schlechter verdaulich als tierische Proteine (Rogerson, 2017). Es müssen insgesamt gr??ere Mengen verzehrt werden, um den gleichen Proteinanteil aufnehmen zu k?nnen. Es gibt Zubereitungstechniken, um die Verdaulichkeit der Proteine zu verbessern, es wird jedoch empfohlen auf Nahrungserg?nzungsmittel zurückzugreifen, da dies die Proteinzufuhr deutlich erleichtert (Lynch et al., 2018).
Auch die weiteren Makron?hrstoffe, zu welchen Kohlenhydrate und Fette, sowie Mikron?hrstoffe, also Vitamine und Mineralstoffe z?hlen, stellen Veganer und Veganerinnen vor Herausforderungen und werden im Film beispielsweise fast gar nicht erw?hnt.
Grunds?tzlich ist Leistungssport also auch mit einer veganen Ern?hrungsweise m?glich, bringt aber viele Herausforderungen mit sich. Es sollte sich also ausreichend informiert und eine Nahrungserg?nzung in Betracht gezogen werden, um Mangelerscheinungen zu vermeiden.
Literatur:
Lynch, Heidi et al. (2018). Plant-Based Diets: Considerations for Environmental Impact, Protein Quality, and Exercise Performance.
Rogerson, David. (2017). Vegan diets: practical advice for athletes and exercisers.
Wilks, James. (2019). gamechangersmovie.com/the-film/ (aufgerufen am 03.03.2022).