Das Wort "Balkanisierung", welches das Atomisieren einer gro?en Einheit in viele kleinere und sich gegenseitig antagonistische Teile beschreibt, hat in den letzten Jahren an Beliebtheit gewonnen. Wenn das Auseinanderbrechen Jugoslawiens ein Symbol für bestimmte Aspekte des menschlichen Zustands ist, k?nnen die Entstehung und der Lebenszyklus Jugoslawiens ein noch repr?sentativeres Bild einiger der wichtigsten Entwicklungen in der europ?ischen Geschichte des 20. Jahrhunderts liefern. Wird das Ph?nomen der Korruption vor dem Hintergrund der beiden Weltkriege, der territorialen Expansion, des Aufbaus von Nationen, der parlamentarischen Demokratie, der k?niglichen Diktatur, des Bürgerkriegs, des Faschismus und des Kommunismus untersucht, k?nnen die Universalien dieses Ph?nomens unter den Bedingungen des Wandels entdeckt werden. Die beiden Weltkriege bieten die Gelegenheit, die Entwicklung korrupter Praktiken nach dem Zerfall staatlicher Institutionen und formeller Regeln sowie die St?rkung informeller Netzwerke zu untersuchen, die w?hrend der Kriege aufgebaut wurden. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@ erm?glicht zudem zu untersuchen, wie die Nationenbildungsprozesse der Nachkriegszeit durch die Wünsche dieser Netzwerke untergraben wurden, um ihren Anteil an der Kriegsbeute zu bekommen. Gleichzeitig hat die Schaffung des ersten Jugoslawiens auch die Schwierigkeiten hervorgehoben, verschiedene institutionelle Hinterlassenschaften zu vereinen, die die postosmanischen und die post-habsburgischen Regionen in den neuen Staat gebracht haben. Die politische Polarisierung und Fragmentierung der ?ffentlichkeit, die korrupten Praktiken der Staatsführung sowie eine abrupte und h?chst ungleiche Verst?dterung einer weitgehend agrarischen Gesellschaft haben sich zu einem n?hrenden Boden für endemische Korruption zusammengeschlossen. Die nach dem Zweiten Weltkrieg gebildete neue sozialistische F?deration nutzte das Zwischenkriegsjugoslawien als Antithese zu dem, was sie aufzubauen versuchten, aber die Partisanennetzwerke der Kriegszeit machten ?hnliche Wünsche nach Privilegien geltend, wenn auch unter einer viel st?rker kontrollierten Medienlandschaft. Als die Netzwerkmitgliedschaft schrittweise auf alle Parteimitglieder ausgedehnt wurde und der Zugang zu Privilegien auf niedrigerer Ebene als Folge des Selbstverwaltungssystems der Arbeitnehmer erweitert wurde, kehrte die Geschichte als Farce zurück. Um den gr??tenteils geheimen Charakter von Korruption in diesem Projekt zu messen, werden Korruptionsskandale und deren offiziellen Ermittlungen untersucht. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@e Eisbergspitzen der Korruption und ihre rechtlichen Folgen werden dabei helfen, systematisch ein Bild des Ausma?es der gesellschaftlichen Korruption sowie der sozialen Normen hinsichtlich der Akzeptanz informeller Praktiken zu erstellen. Die qualitative Untersuchung der Korruptionsskandale wird im Rahmen einer interdisziplin?ren Zusammenarbeit durchgeführt, einschlie?lich einer sprachlichen Analyse der relevanten Quellen, die durch Archivrecherchen gesammelt werden.
The word "balkanization", which describes an atomization of a large entity into many smaller and mutually antagonistic parts, has become very popular in recent years. If the break-up of Yugoslavia is emblematic of certain aspects of the human condition, the creation and the lifecycle of Yugoslavia can provide an even more representative picture of some of the most important developments in 20th century European history. Studying the phenomenon of corruption against the backdrop of two worlds wars, territorial expansion, nation-building, parliamentary democracy, royal dictatorship, civil war, fascism, and communism enables us to discover universalities of this phenomenon under the conditions of change. The two world wars provide the opportunity to study the evolution of corruptive practices following the disintegration of state institutions and formal rules, as well as the strengthening of informal networks forged during the wars. It also allows us to investigate how the post-war nation-building processes are undermined by the desires of these networks to get their share of the spoils of war. At the same time, the creation of the first Yugoslavia also highlighted the difficulties of uniting different institutional legacies that the post-Ottoman and the post-Habsburg regions brought into the new state. Political polarization and fragmentation of the public, the corruptive practices of the state leadership as well as an abrupt and highly unequal urbanization of a largely agrarian society all converged to create fertile ground for endemic corruption. The new socialist federation formed after the Second World War used the interwar Yugoslavia as the antithesis to what they were attempting to build, but the wartime partisan networks asserted similar desires for privileges, albeit under a much more tightly controlled media landscape. As the network membership gradually expanded to include all party members and the access to lower-level privileges was enlarged, as a consequence of the worker self-management system, history came back as farce. The barometer we will use in this project to measure the mostly secretive nature of corruption will be the study of corruption scandals and their official investigations. These peaks of the corruption icebergs and their legal aftermath will assist us in systematically forming a picture of the levels of societal corruption as well as the social norms regarding the acceptability of informal practices. The qualitative investigation of the corruption scandals will be conducted within the framework of an interdisciplinary cooperation, including linguistic analysis of the relevant sources collected through archival research.
Реч ?балканизаци?а“, ко?а опису?е распада?е ?едног великог ентитета на много ма?их и ме?усобно антагонистичких делова, постала ?е веома популарна послед?их година. Ако распад ?угослави?е предста?а ?едну тако универзалну по?аву, онда ствара?е и животни циклус ?угослави?е могу пружити ?ош репрезентативни?у слику неких од на?важни?их дога?а?а у европско? истори?и 20. века. Проучава?е феномена корупци?е у окрвиру: два светска рата, територи?алне експанзи?е, ствара?е наци?a, парламентарне демократи?е, кра?евске диктатуре, гра?анског рата, фашизма и комунизма омогу?ава нам да откри?емо универзалности ове по?аве у добу честих промена. Два светска рата пружа?у прилику за проучава?е еволуци?е коруптивних пракси након распада државних институци?а и формалних правила, као и ?ача?е неформалних мрежа кованих током ратова. Тако?е ?е могу?е истражити како су процеси ствара?а наци?е обструирани же?ама тих истих мрежа да доби?у сво? удео ратног плена. Истовремено, ствара?е прве ?угослави?е указало ?е и на потешко?е у об?еди?ава?у различитих институционалних заоставштина ко?е су пост-османли?ске и пост-хабсбуршке области пренеле у нову државу. Политичка поларизаци?а и фрагментаци?а ?авности, коруптивне праксе државног руководства, као и нагла и изразито не?еднака урбанизаци?а углавном аграрног друштва су допринеле ствара?у плодног тла за ендемску корупци?у. Нова соци?алистичка федераци?а формирана након Другог светског рата користила ?е ме?уратну ?угослави?у као антитезу ономе што су покушали да створе, али су ратне партизанске мреже упркос томе изразиле сличне же?е за повластицама, мада у много строжи?ем меди?ском окруже?у. Док се чланство у мрежи постепено ширило на све чланове парти?е а приступ привилеги?ама растао као последица имплементаци?е система радничког самоуправ?а?а, истори?а се вратила као фарса. Барометар ко?и ?емо користити у овом про?екту за мере?е углавном та?не природе корупци?е би?е проучава?е корупци?ских афера и ?ихове званичне истраге. Ови врхови корупци?ских ледених брегова и ?ихови законски расплети ?е нам помо?и у систематском обликова?у слике нивоа друштвене корупци?е, као и анализи друштвених норми везаних за прихват?ивост неформалних пракси. Квалитативна истрага корупци?ских афера спровеш?е се у оквиру интердисциплинарне сарад?е, ук?учу?у?и ?езичку анализу релевантних извора прикуп?ених архивским истражива?ем.
– Milo? Leci? (BU 2337/5-1)
Als die Berliner Mauer fiel und der Fall des Kommunismus 1990 in Ost- und Mitteleuropa begann, hielten Serbien und Kroatien ihre ersten Mehrparteienwahlen ab. Die nationalistischen Parteien haben die Wahlen in beiden L?ndern gewonnen, und dies ebnete den Weg für eine blutige Aufl?sung der jugoslawischen F?deration.
Die ersten Mehrparteienwahlen brachten auch wirtschaftliche Ver?nderungen mit sich. Beide L?nder wurden zu ?bergangswirtschaften, d. h. sie gaben das jugoslawische Wirtschaftsmodell der zentralen Planung auf und befürworteten in unterschiedlichem Ma?e eine liberale Wirtschaft.
bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@e besondere ?bergangsphase in Kombination mit Kriegen auf dem Balkan bot den opportunistischen politischen und wirtschaftlichen Eliten den perfekten Rahmen, um ihr Amt zu missbrauchen. Die Checks und Balances gab es praktisch nicht (in Liebe und Krieg ist alles erlaubt!), Und die Eliten konnten ihre Machtpositionen nach Belieben missbrauchen. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@ war insbesondere in Serbien der Fall, wo sich die herrschenden Eliten aufgrund der UN-Sanktionen und der politischen und wirtschaftlichen Isolation extremem Verhalten zuwandten, das in berühmten Korruptionsskandalen wie der Geldüberweisung nach Zypern und pyramidenf?rmigen Betrügereien mit dem Namen ?Dafina und Jezda“ zu beobachten war.
Nach Kriegsende befanden sich beide L?nder auf dem Weg zur tats?chlichen Demokratisierung. In Kroatien folgte dies mit dem Tod von Tu?man im Jahr 1999, w?hrend Serbien im Jahr 2000 den Sturz des Milo?evi?-Regimes erleben musste, um freie Wahlen zu organisieren. Die Demokratisierung dieser Gesellschaften bedeutete, dass Politik-, Wirtschafts- und Kriegseliten einbezogen und in das politische und wirtschaftliche Leben integriert werden sollten. Viele der umstrittenen Gesch?ftsleute, die ihren Reichtum durch Plünderungen und Kriegsprofite erwarben, wurden Teil der demokratisch gew?hlten Einrichtung in Serbien und Kroatien. Da diese Menschen in politische und wirtschaftliche Prozesse einbezogen waren, war die Reformierung dieser Gesellschaften zum Scheitern verurteilt. Es ist in der Tat wahr, was sie sagen: Alte Gewohnheiten sterben schwer!
In den 2000er Jahren bek?mpften beide L?nder die Korruption mit unterschiedlichem Erfolg. Kroatien machte weitere Fortschritte, die 2013 mit der EU-Mitgliedschaft belohnt wurden. bwin娱乐_bwin娱乐官网欢迎您@er Prozess erforderte bestimmte Reformen, die mehr Rechtsstaatlichkeit beinhalteten. Serbien hingegen ist ein Mitgliedskandidat, der seinen Eliten Raum l?sst, ihr politisches Amt und seine Wirtschaftsakteure weiter zu missbrauchen, um Korruption zu beobachten und ihre Entscheidungen entsprechend zu treffen.
Da Korruption ein sozio-?konomisches Konstrukt ist, kann sie von verschiedenen sozialen Gruppen unterschiedlich wahrgenommen werden. Es ist offensichtlich, dass das, was in der Schweiz als Korruption ausgelegt werden kann, beispielsweise in Serbien als etwas v?llig anderes angesehen wird. Schlie?lich unterscheidet sich die Wahrnehmung von Korruption unter Gesch?ftsleuten von der Wahrnehmung von Korruption unter normalen Bürgern. Daher wird untersucht, wie Gesch?ftsleute in Serbien und Kroatien Korruption wahrnehmen und wie diese Wahrnehmung ihre Gesch?fte beeinflusst. In dieser Studie sollen Korruptionsskandale sowie das Verhalten der Wirtschaftsakteure in den wirtschaftlichen und politischen Landschaften Serbiens und Kroatiens untersucht werden.
Schlie?lich zielt diese Studie darauf ab, folgende Fragen zu beantworten: Wie sehen Gesch?ftsleute in Serbien und Kroatien Korruption? Nehmen sie es als positives oder negatives Ph?nomen wahr? Oder als Ph?nomen ohne werteorientierte Ausrichtung? Wie verstehen und bewerten Wirtschaftsakteure das Ph?nomen der Korruption?
Durch die Beantwortung dieser Fragen k?nnen wir die Korrelation zwischen der Wahrnehmung von Korruption und Gesch?ftsparametern wie Wachstum, Wettbewerbsf?higkeit, Innovation usw. genauer untersuchen. Schlie?lich wird diese Studie für andere zukünftige empirische Arbeiten auf diesem Gebiet von Nutzen sein.
As the Berlin Wall came down and the fall of communism began in Eastern and Central Europe in 1990, Serbia and Croatia held their first multi-party elections. The nationalist parties won the elections in both countries, and this paved the way for a bloody dissolution of the Yugoslav Federation.
The first multi-party elections brought economic changes as well. Both countries became economies in transition, meaning they abandoned the Yugoslav economic model of central planning and embraced, to a varied extent, a liberal economy.
This particular period of transition in combination with wars in the Balkans created a perfect setting for opportunistic political and economic elites to abuse their office. Checks and balances were practically non-existent (everything is allowed in love and war!), and elites were able to misuse their positions of power any way they wanted. This was especially the case in Serbia, where due to the UN sanctions and political and economic isolation, ruling elites turned to extreme behaviour that can be observed in famous corruption scandals such as money extraction to Cyprus and pyramidal scams dubbed ‘Dafina and Jezda’.
After the wars ended, both countries found themselves en route to actual democratization. In Croatia. this followed the death of Tu?man in 1999, while Serbia had to experience the fall of Milo?evi? regime in 2000 in order to organise free elections. The democratization of these societies meant that political, economic, and war elites were to be included and integrated into political and economic life. Many of the controversial businessmen who acquired their wealth through looting and war profiteering became part of the democratically elected establishment in Serbia and Croatia. With these people included in political and economic processes, failure to reform these societies was inevitable. It is indeed true what they say: old habits die hard!
During the 2000s, both countries fought corruption with varied success. Croatia made more progress, which was rewarded with EU membership in 2013. This process required certain reforms that included more rule of law. Serbia, on the other hand, is a membership candidate, which leaves room for its elites to further abuse their political office and its economic actors to observe corruption and make their decisions accordingly.
As corruption is a social-economic construct, it may be perceived differently by different social groups. It is evident that what may be construed as corruption in Switzerland may be viewed as something completely different in Serbia. Finally, the perception of corruption among businesspeople is disparate to the perception of corruption among ordinary citizens. Therefore, we will seek to examine how businesspeople in Serbia and Croatia perceive corruption and how this perception influences their businesses. This study will explore corruption scandals and investigate how the business actors behave in the economic and political landscapes of Serbia and Croatia.
Finally, this study aims to answer questions such as: how do businesspeople in Serbia and Croatia view corruption? Do they perceive it as a positive or negative phenomenon? Or as a phenomenon with no valuative orientation? More specifically, how do business actors comprehend and assess the phenomenon of corruption? By answering these questions, we will be able to delve deeper into the correlation between the perception of corruption and business parameters, such as growth, competitiveness, innovation, etc. Finally, this study will be of benefit for other future empirical work in the field.
– Barbara Frey?(STE 1088/6-1)
Weder fu?r das Serbische und Kroatische noch für irgendeine andere Sprache gibt es Forschungen, die sich mit der Semantik oder mit der historischen Entwicklung des Wortgebrauchs im Bereich der Korruptionslexik auseinandergesetzt haben. Um jedoch die Schwierigkeiten der Korruptionsbeka?mpfung besser identifizieren zu k?nnen, ist es wichtig zu untersuchen, was die entsprechenden Gesellschaften unter Korruption verstehen oder verstanden haben. Dabei soll das linguistische Teilprojekt – in enger Zusammenarbeit mit den übrigen Teilprojekten – neue Aufschlüsse darüber erbringen.
Für das linguistische Teilprojekt soll eine qualitative lexikalisch-semantische Analyse des thematischen Wortschatzes zu der Framefamilie INFORMALITA?T erstellt werden – der einzelne Frame ?Korruption‘ soll als Teil der Framefamilie betrachtet werden. Ziel ist es nach linguistischen Markern zu suchen, die Verschiebungen der Grenze zwischen legitimen zu nicht-legitimen Praktiken widerspiegeln. Der Fokus liegt auf der serbischen und kroatischen bzw. jugoslawischen Presse des Zeitraums von 1919 bis in die heutige Zeit. Es soll nachgezeichnet werden, wie die serbischen und kroatischen Medien die Logiken der betreffenden Akteure konstruieren.
Die Leitfragen in Bezug auf die relevanten Wortschatzfelder lauten:
Ein erster Blick in historische W?rterbücher und Korpora zeigt n?mlich, dass das Lexem korupcija eine relativ junge Entlehnung ist und dass weitere Lexeme verwendet wurden, um auf die zu untersuchenden Ph?nomene zu referieren. Die Frage stellt sich, ob vor dem Aufkommen des Korruptionsbegriffs andere Lexeme bestanden, die ?hnlich funktionierten wie korupcija oder ob mit dem Korruptionsbegriff gar ein neues diskursives Ph?nomen aufkam, n?mlich die Delegitimierung von Personen, Institutionen oder sogar ganzer Gesellschaften.
Um die begriffliche Unsch?rfe und Dynamik des Korruptions- bzw. Informalita?tsbegriffs miteinzubeziehen, ist es notwendig sich von der Orientierung auf Einzellexeme wie korupcija zu l?sen und angrenzende Lexeme und semantische Felder in den Fokus zu nehmen. Dabei soll auf den dynamischen Begriff des Frames bzw. Wissensrahmens Bezug genommen werden. Die konzeptuelle Offenheit des Verst?ndnisses von KORRUPTION und INFORMALITA?T wird durch die aus dem vorhandenen Belegmaterial identifizierten Lexeme modelliert.
Das Datenmaterial stellen Nachrichten, Berichte und Kommentare aus der serbischen und der kroatischen Presse dar. Für das Serbische wird die Zeitung ?Politika‘ ab 1919 vollsta?ndig ausgewertet. Für das Kroatische werden fu?r das Erste Jugoslawien die Zeitungen ?Obzor‘ (1920-1941), und ?Jutarnji list‘ 1919-1941 vollsta?ndig analysiert. Fu?r die Nachkriegszeit ?Vec?ernji list‘ (ab 1959) und ?Slobodna Dalmacija‘ (ab 1943).
Bevor das historische Quellenmaterial gesichtet wird, sollen fu?r die Lexeme aus der Framefamilie INFORMALITA?T im Rahmen einer explikationsbasierten Analyse lexikografische Portr?ts erstellt werden, die den aktuellen Gebrauch erfassen. Zudem werden in die Beschreibung des modernen Sprachgebrauchs die Frequenzdaten aus den u?ber SketchEngine verfu?gbaren Webkorpora (hrWaC v2.2. und srWaC v1.2.) integriert.
Not only with regard to Serbian and Croatian, but in general, no studies have dealt with either the conceptual history of informality or corruption, or with the reconstruction of their historical semantics. However, in order to identify the difficulties of fighting corruption, it is important to examine what the corresponding societies understand or have understood by the concept of corruption. The linguistic project — in close cooperation with the other projects — aims to provide new information on this topic.
For the linguistic project, a qualitative lexical-semantic analysis of the thematic vocabulary for the frame family INFORMALITY is to be created—the single frame 'corruption' should be considered as part of the frame family. The goal is to look for linguistic markers that reflect shifts in the boundary between legitimate and non-legitimate practices. The focus is on the Serbian, Croatian, and Yugoslav press from 1919 to the present day.
The key questions in relation to the relevant vocabulary fields are:
A first look at historical dictionaries and corpora shows that the lexeme korupcija is a relatively recent borrowing and that other lexemes have been used to refer to the relevant phenomena. The question arises as to whether before the emergence of korupcija other lexemes existed that functioned similarly to it or whether the most recent notion of corruption even created a new discursive phenomenon, namely the delegitimation of people, institutions, or even entire societies.
In order to include the conceptual vagueness and dynamics of the concept of corruption and informality, it is necessary to break away from the orientation towards individual terms such as korupcija and to focus on adjacent lexemes and semantic fields. Therefore, reference should be made to the dynamic concept of frames or knowledge frames. The conceptual openness of the understanding of CORRUPTION and INFORMALITY is modeled by the lexemes identified from the available evidence.
The historical data material is represented by news, reports, and comments from the Serbian and Croatian press. For the Serbian language, the newspaper 'Politika' will be fully evaluated from 1919 onwards. For Croatian, the newspapers 'Obzor' (1920-1941) and 'Jutarnji list' 1919-1941 will be completely analyzed for the First Yugoslavia and for the post-war period, 'Ve?ernji list' (from 1959) and 'Slobodna Dalmacija' (from 1943).
However, before the examination of the historical source material, lexicographic portraits are to be created for the lexemes within the frame family of INFORMALITY. Additionally, frequency data from the web corpora available via SketchEngine (hrWaC v2.2. and srWaC v1.2.) should be integrated into the description of modern language usage.
– Jovana Jovi??(HA 2659/11-1)