Die Gleichstellung von Frauen und M?nnern z?hlt zu den Leitprinzipien der Universit?t Regensburg. Um Leistungen und Fortschritte in Forschung und Lehre im Zusammenhang mit dem Ziel der tats?chlichen Umsetzung der Chancengleichheit von Frauen und M?nnern und der Geschlechtergerechtigkeit sichtbar zu machen, schreibt die Universit?t Regensburg seit 2004 einen Gleichstellungspreis aus. Der Preis ist mit 5.000,00 € dotiert. Die Verleihung fand am 6.11.2024 abends im Rahmen einer festlichen Award Ceremony statt.
Verliehen wurde der Preis in diesem Jahr an die AG Medical Students for Choice Regensburg f¨¹r ihr Engagement zu Einf¨¹hrung des Wahlpflichtfachs "Sexuelle Selbstbestimmung und reproduktive Gerechtigkeit" im Studiengang der Humanmedizin.
In ihrer Laudatio betonte Prof. Dr. Astrid Ensslin, Beauftragte der Universit?t f¨¹r die Gleichstellung von Frauen in Wissenschaft und Kunst, dass die Entscheidungsfindung der Jury aufgrund der herausragenden und vielf?ltigen Bewerbungen auch in diesem Jahr nicht leicht war und f¨¹hrte weiter aus:
"Sascha Kneip, Redakteur der von der Bundeszentrale f¨¹r Politische Bildung herausgegebenen Zeitschrift Aus Politik und Zeitgeschichte, beschreibt im Sonderheft Reproduktive Rechte vom 19. Oktober 2024 die demokratische Signifikanz reproduktiver Selbstbestimmung folgenderma?en: ?Wie umfangreich ¨C oder restriktiv ¨C reproduktive Rechte ausgestaltet sind, erz?hlt viel ¨¹ber den Wert der Gleichheit in einer Gesellschaft und die Qualit?t ihres Zusammenlebens.¡° Oder, um es mit den Worten von Professorin Ulrike Lembke, Richterin des Verfassungsgerichtshofs des Landes Berlin, die ebenfalls in besagtem Sonderheft vertreten ist, zu formulieren: ?Wer nicht ¨¹ber den eigenen K?rper, die eigene Familiengr¨¹ndung, die eigene Zukunft entscheiden kann, wird kaum als m¨¹ndige Person zu Fragen des Gemeinwesens mitreden d¨¹rfen oder k?nnen ¡ Reproduktive Menschenrechte sind insofern ein genuin demokratisches Konzept.¡° Um jedoch entsprechend m¨¹ndig, und das bedeutet auch informiert und reflektiert, entscheiden und handeln zu k?nnen, bedarf es grundlegender Bildung, und dieses Postulat sieht die Jury des Gleichstellungspreises der Universit?t Regensburg als zentrale Grundlage f¨¹r das Wohlbefinden unserer zuk¨¹nftigen Generationen an.
Der (oder die) Gewinner des Gleichstellungspreises sind/ist eine Gruppe hochengagierter Studierender, die es sich zum Ziel gemacht haben, sexuelle Selbstbestimmung und reproduktive Rechte als transdisziplin?res Lehr- und Lernziel an der Universit?t Regensburg aktiv zu gestalten. Mit dem gleichnamigen Wahlpflichtfach, das f¨¹r Studierende der Humanmedizin bestimmt ist, hat die AG Medical Students for Choice unter der Schirmherrschaft des Lehrstuhls f¨¹r Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie ein disziplinen¨¹bergreifendes Lehrangebot geschaffen, das weit ¨¹ber das kontroverse Thema des Schwangerschaftsabbruchs und des Abtreibungsrechts hinausreicht. Mit Angeboten zur Traumafolgest?rung nach Erleben von sexueller Gewalt ¨¹ber sexuell ¨¹bertragbare Krankheiten, genitale Mutilation von M?dchen bis zur partizipativen Entscheidungsfindung in der Patient:innen-?rzt:innen-Beziehung und auch der allgemeinen Gespr?chsf¨¹hrung rund um das Thema Sexualit?t verfolgt das Wahlpflichtfach einen holistischen Ansatz, der die Komplexit?t und Voraussetzungstr?chtigkeit reproduktiver Rechte stichprobenhaft adressiert. Es spiegelt die psychologischen, sozialen, kulturellen und physiologischen Komplexit?ten seines Gegenstands wider und reflektiert damit nationale wie internationale Debatten vor dem Hintergrund von Frauen- und Inklusivit?tsbewegungen aktuell und historisch.
Ebenso wichtig befand die Jury den Mut und die Initiative von Studierenden wie Tabea Klaes, Hanna Hengst, Lea Steinecker und Hannah Franke, sich den Kontroversen unserer Zeit zu stellen und mit ihrem Projekt eines der gr??ten Desiderate medizinischer Versorgung unserer Zeit mit p?dagogischem Pragmatismus anzugehen.
In diesem Sinne und im Namen der Gleichstellungsbeauftragten der Universit?t Regensburg gratuliere ich der AG Medical Students for Choice zu diesem Erfolg und w¨¹nsche allen Beteiligten viel Erfolg bei der weiteren Umsetzung ihres Lehrprojekts."
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