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Forschung

Die digitalisierten Sammlungen des Regensburger Archivs für Werbeforschung sind über die RAW Datenbank online zug?nglich und erm?glichen dadurch einen Zugriff auf Forschungsmaterialien ohne geografische und zeitliche Hindernisse. Das spiegelt sich auch in der Herkunft unserer Nutzenden wider, die l?nderübergreifend unseren Service nutzen.

Dabei bietet sich das Regensburger Archiv für Werbeforschung für die wissenschaftliche Besch?ftigung aus unterschiedlichen Blickwinkeln an. Allein an der Universit?t Regensburg, an der das Regensburger Archiv für Werbeforschung beheimatet ist, beteiligen sich verschiedene F?cher in Forschung und Lehre an der Auswertung der Materialien. Weiterhin lieferte es den Ansto? für die Gründung des Regensburger Verbunds für Werbeforschung (RVW), der interdisziplin?r ausgerichtet ist und die Kooperation zwischen Wissenschaft und Praxis f?rdert.

Die Disziplinen Deutsche Sprachwissenschaft, Medienwissenschaft, Kulturwissenschaft und Musikp?dagogik bieten - teilweise f?cherübergreifend - Lehrveranstaltungen in Verbindung mit dem Regensburger Archiv für Werbeforschung an. Somit bildet das Archiv auch eine Voraussetzung dafür, interdisziplin?r zum Schwerpunkt der sprach- und literaturwissenschaftlichen Fakult?t, dem Kulturkontakt, beizutragen.

Für den Lehrstuhl für deutsche Sprachwissenschaft mit dem seit vielen Jahren bestehenden Forschungsschwerpunkt zur ?Werbesprache“ sind die Tondokumente des Regensburger Archivs für Werbeforschung ein wichtiger Baustein zur Fortführung der wissenschaftlichen Auseinandersetzung mit der Werbesprache, aber auch der Wirtschaftssprache allgemein. Seit Jahren entstehen regelm??ig Qualifikationsarbeiten zur Werbung, insbesondere zur Werbesprache, wobei sich Studierende und Doktoranden in dem dafür eingerichteten Werbekolloquium über den Fortgang ihrer Arbeiten austauschen k?nnen.

Da es ausgesprochen schwierig ist, Werbespots früherer Jahrzehnte als Forschungsgrundlage zu bekommen - das entsprechende Material wurde von Unternehmen oder Werbeagenturen vielfach nicht aufbewahrt -, stellt das Archiv eine einmalige Chance dar, verschiedene Desiderata in der Werbesprachforschung anzugehen, beispielsweise

  • Methodik der H?rfunkwerbung
  • Studien zum Dialektgebrauch
  • Mündlichkeit und Schriftlichkeit von Funkspots
  • Analyse im zeitgeschichtlichen Kontext der Rundfunkwerbung nach 1945
  • Gemeinsamkeiten und Unterschiede der Werbung für ein Produkt unterschiedlicher Firmen
  • Konstanz und Ver?nderung der Werbung eines Unternehmens
  • Untersuchung des so genannten ?Media-Mix“ (z. B. H?rfunk, Fernsehen, Print)

Besonders wertvoll ist die h?ufig noch vorhandene metasprachliche Komponente, das hei?t, die B?nder enthalten zus?tzlich Regieanweisungen, Kommentare von Sprechern, verkaufsstrategische Hinweise für H?ndler. Au?erdem wurden zum Teil ?Fehlversuche“, also Probeaufnahmen (Layout-Spots), aufbewahrt bzw. sind neben den gesendeten Spots auch die - aus unterschiedlichen Gründen - ausgemusterten Varianten vorhanden. All das sind wichtige Informationen über die Entstehung der Werbemittel, die zu einem besseren Verst?ndnis der Spots sowie zu ad?quaten Interpretationen beitragen.

Neben dem wissenschaftlichen Erkenntniswert der Analyse von Werbesprache steht auch ein didaktisches Ziel, n?mlich zu erkennen, wie unter spezifischen kommunikativen Gegebenheiten Sprache und Sprachen eingesetzt werden. Hierzu geh?rt unter anderem die Sch?rfung des sprachkritischen Bewusstseins.

Auffallend ist ein zunehmendes Interesse der Wirtschaft an ihrer ?alten“ Werbung, die heute als Teil der Unternehmensgeschichte betrachtet wird. Der unternehmens-, medien- und kulturgeschichtliche Wert dieses Archivs steht damit au?er Frage.


  1. Universit?tsbibliothek

Regensburger Archiv für Werbeforschung

Telefon 0941 943-1606

Mail raw@uni-regensburg.de