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Highlights im Botanischen Garten


Highlights im M?rz

Fr¨¹hlingserwachen

Der Fr¨¹hling ist in diesem Jahr besonders fr¨¹h angekommen. Glaubt man den Wetterprognosen, wird er auch nicht mehr von einem sp?ten Wintereinbruch eingeholt. Die milden Temperaturen lassen das Gr¨¹n im Garten treiben; fast t?glich ?ffnen sich neue Bl¨¹ten, deren Einladung schon von zahlreichen Insekten wahrgenommen wird. Ein Besuch des botanischen Gartens lohnt sich also auch schon im M?rz, zumal es in den Gew?chsh?usern das ganze Jahr ¨¹ber bl¨¹ht!

Farbexplosion in Terti?r-Europa

Zu den Highlights im M?rz z?hlt ein Beet am s¨¹dwestlichen Ende des Botanischen Gartens im Bereich Terti?r-Europa. Eine wahre Farbexplosion ist die Kombination aus Lerchensporn (Corydalis solida (L.) Clairv.), Schmalbl?ttriges Lungenkraut (Pulmonaria angustifolia L.), Schaftdolde (Hacquetia epipactis DC.) und Schneegl?ckchen (Galanthus plicatus M.Bieb.).

Der oberirdische Teil von Corydalis solida zieht nach der Bl¨¹te vollst?ndig ein und ¨¹berdauert bis zum n?chsten Fr¨¹hjahr als Wurzelknolle. Zwar ist der Gefingerte Lerchensporn in unserer Region nicht heimisch, jedoch ist er in weiten Teilen Europas bis nach Westasien verbreitet. Sein bevorzugter Standort ist ein frisch bis feuchter, n?hrstoff- und humusreicher Lehmboden unter lichten Laubgeh?lzen.

An den fr¨¹hen Bl¨¹ten des Schmalbl?ttrigen Lungenkrautes Pulmonaria angustifolia schwirren die hungrigen Insekten, die die fr¨¹he Bl¨¹te besonders wertsch?tzen. Im Gegensatz zum Lerchensporn, kommt diese Art auch mit trockeneren B?den zurecht. Es ist haupts?chlich in S¨¹dost- und Osteuropa verbreitet und eher selten in Deutschland nat¨¹rlicherweise zu finden und gilt daher bei uns als stark gef?hrdet.

Bei Hacquetia epipactis treiben anfang M?rz zun?chst die Scheinbl¨¹ten mit hellgr¨¹nen H¨¹llbl?ttern und gelbem Bl¨¹tenstand aus. Seine Heimat ist ¨¹berwiegend in den Nachbarl?ndern ?stlich und s¨¹dlich von Deutschland sowie Kroatien. Dort w?chst sie ebenfalls in lichten Laubw?ldern und kommt dabei auch mit kalkhaltigen Standorten gut zurecht.

Erster Laubaustrieb: Populus koreana

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Die koreanische Pappel (Populus koreana Rehder) sticht im M?rz besonders hervor, denn sie ist der Baum mit dem fr¨¹hesten Laubaustrieb im Botanischen Garten Regensburg. Das macht sie in der Regel auch anf?llig f¨¹r ?Sp?tfr?ste¡°. Sp?tfr?ste in Anf¨¹hrungszeichen, weil starker Frost im M?rz vor Jahren noch normal war und noch nicht unter der Rubrik "sp?t" zu verzeichnen war. In diesem Fr¨¹hjahr scheint ihm jedoch kein Schaden durch Frost zu drohen.

Bl¨¹tezeit im Auwald

Lichtbedingt ist die Haupt-Bl¨¹tezeit in deutschen Laubw?ldern im Fr¨¹hling, wenn noch gen¨¹gend Sonnenstrahlen bis an den Boden gelangen. Zum einen kann in dieser Zeit noch gen¨¹gend Photosynthese betrieben werden und zum anderen werden auch die best?ubenden Insekten erfolgreicher angelockt. Nachdem in diesem Jahr Mitte M?rz die M?rzenbecher (Leucojum vernum L.) bereits verbl¨¹ht sind, folgen nun schon die n?chsten Fr¨¹hjahrsbl¨¹her, wie in diesem Bild das wei?e Buschwindr?schen (Anemone nemorosa L.) und die Hohe Schl¨¹sselblume (Primula elatior Hill). Beide sind bei uns heimisch und an entsprechender Stelle h?ufig und wenn, dann in Massen zu finden, wobei sich die Primel ¨¹berwiegend durch Aussaat selbst vermehrt, w?hrend sich die Anemone durch ihr kriechendes Rhizom immer weiter ausbreitet.

Auch unter Heilkr?uterexperten ist Primula elatior gut bekannt, denn ein Tee aus der Wurzel wirkt bei hartn?ckigen Katarrhen schleiml?send.

Scheinhasel Corylopsis

Verschiedene Arten der Scheinhasel zeigen nun ihre leuchtend hellgelben Bl¨¹tentrauben. Das Bild zeigt die Verkahlende Scheinhasel (Corylopsis glabrescens Franch. & Sav.), welche eine endemische Art von Japan ist. Zur Bl¨¹tezeit verstr?mt sie einen angenehmen Duft. Wie fast alle Zaubernussgew?chse zeigt sie sp?ter im Herbst eine eindrucksvolle Blattf?rbung.

?Attraktiver Austrieb

Interessant zu beobachten sind momentan nicht nur die bereits erbl¨¹henden Stauden und Geh?lze, sondern auch der frische Neuaustrieb, wie hier z.B. von einer Paeonie (Pfingstrose) und vom Podophyllum (Maiapfel).


Highlights im April

Davidia involucrata Baill. (Fam. Cornaceae)

Davidia involucrata, gemeinhin als Taubenbaum oder Taschentuchbaum bekannt, ist eine faszinierende, in Zentralchina beheimatete Art. Sein auff?lligstes Merkmal sind seine einzigartigen Bl¨¹ten, die zarten wei?en Taschent¨¹chern oder Tauben ?hneln, die auf den Zweigen sitzen. Bei diesen Bl¨¹ten handelt es sich eigentlich um Hochbl?tter, modifizierte Bl?tter, die die kleinen, unscheinbaren Bl¨¹ten umgeben. Trotz seines bezaubernden Aussehens ist der Taubenbaum in seinem nat¨¹rlichen Lebensraum aufgrund von Lebensraumverlust und ?berernte relativ selten. Er gilt als lebendes Fossil, dessen Fossilienaufzeichnungen Millionen von Jahren zur¨¹ckreichen. Seine gro?en, herzf?rmigen Bl?tter f?rben sich im Herbst in leuchtenden Gelbt?nen, was seine Attraktivit?t als Zierpflanze noch steigert. Die Frucht des Taubenbaums ist eine kleine, oliven?hnliche Steinfrucht, die V?gel und andere Wildtiere anlockt. Aufgrund seiner Sch?nheit und kulturellen Bedeutung wird der Taubenbaum seit dem 19. Jahrhundert in G?rten auf der ganzen Welt kultiviert und bewundert. Jahrhundert in G?rten auf der ganzen Welt kultiviert und bewundert. Es gibt Bestrebungen, diese bemerkenswerte Art in ihrem urspr¨¹nglichen Lebensraum zu erhalten und zu sch¨¹tzen.

Standort: Systematik


Highlights im Mai

Im Gew?chshaus

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Echium wildpretii (Fam. Boraginaceae)


Der ein oder andere mag ihn schon auf einer Urlaubsreise in seiner Heimat La Palma und Teneriffa gesehen haben: Wildprets Natternkopf f?llt durch seine bis zu 3 m hohen schmal kegelf?rmigen Bl¨¹tenst?nde auf (bei uns etwa 1,5 m hoch) und ist in Umgebung von niedrigeren Stauden und Str?uchern schon von weitem sichtbar. Der Bl¨¹tenstand erhebt sich aus einer Rosette und setzt sich aus unz?hligen kleinen rosa-roten Bl¨¹ten zusammen. Bis zur Bl¨¹te braucht die Pflanze mindestens drei Jahre, bl¨¹ht dann aber einen ganzen Monat lang. Nachdem sie ihrer Art das Weiterleben durch zahlreiche Samen gesichert hat, stirbt sie ab.?

Im Freiland
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Iris germanica
(Fam. Iridaceae)

Trotz ihres Namens Deutsche Schwertlilie ist den wenigsten wahrscheinlich bewusst, dass es sich bei der f¨¹r den Garten so beliebten Art (wobei hier ¨¹berwiegend bunte Sorten Anwendung finden), um eine heimische Wildpflanze handelt. Zu finden ist sie in der Natur an sonnigen R?ndern von Weinbergen oder in der N?he von w?rmespeichernden Mauern. Da die Art in der Natur immer seltener wird, ist sie dort gesch¨¹tzt.

Die lilafarbenen Bl¨¹tenbl?tter im Rasen sind ¨¹brigens Bl¨¹ten des Blauglockenbaums, der langsam schon zu verbl¨¹hen beginnt.

Die Bank hinter den Iris l?dt Sie herzlich zum Verweilen ein. Besuchen Sie den Garten und staunen Sie ¨¹ber botanische Besonderheiten oder genie?en einfach nur die Sch?nheit der Natur.?

























Melittis melissophyllum
(Fam. Lamiaceae)

Das Immenblatt ist bei uns in Europa heimisch und kommt in der Natur, wenn auch nur noch selten, in Edellaubw?ldern der kollinen bis montanen H?henstufe vor. Es z?hlt zu einer Charakterart der w?rmegebundenen Eichenmischw?ldern, ist mittlerweile aber in vielen Regionen vom Aussterben bedroht.?
























Lathyrus vernus
(Fam. Fabaceae) zwischen Helleborus viridis (Fam. Ranunculaceeae) und Omphalodes verna (Fam. Boraginaceae)

Interessant ist, dass sich die Bl¨¹tenfarbe der Fr¨¹hlingsplatterbse (Lathyrus vernus) in Abh?ngigkeit vom Best?ubungszustand ?ndert: ist noch Nektar vorhanden, ist die Farbe violett. Wurde die Bl¨¹te schon best?ubt und der Nektar vom Insekt aufgenommen, verf?rben sie sich ins Blaue. Auf diese Weise zeigt die Pflanze den Best?ubern, wo es noch was zu holen gibt, spart den Insekten dadurch das Suchen und stellt ihre eigene Best?ubung sicher. Auf chemischer Ebene ist dies durch eine Ver?nderung des pH-Werts nach Entnahme des Nektars zu erkl?ren.














Cypripedium reginae

(Fam. Orchidaceae)

Der sogenannte K?nigin-Frauenschuh kommt im warmgem??igten bis gem??igten ?stlichen Nordamerika in feuchten W?ldern, Wiesen und auch in der Pr?rie vor. Im Gegensatz zu vielen nordamerikanischen Gew?chsen, bevorzugt C. reginae neutrale bis kalkhaltige B?den, was auch unserem Standort eher entspricht, sodass es ihr bei uns sichtlich gut geht.?
























Clematis montana
(Fam. Ranunculaceae)

Die Berg-Waldrebe schwingt sich an einem abgestorbenem Acer hoch, w?hrend daneben Acer japonicum (Fam. Sapindaceae) in frischem Fr¨¹hlings-Gr¨¹n leuchtet.














Tamarix parviflora
(Fam. Tamariaceae)

Die kleinbl¨¹tige Tamariske, oder auch Fr¨¹hlingstamariske genannt, bl¨¹ht unter den Tamarisken als erste schon im Mai. Dann freuen wir uns ¨¹ber die rosa Bl¨¹tenwolken, die sowohl aus der Ferne als auch von nahem, wenn die zierlichen Einzelbl¨¹ten sichtbar werden, bezaubern.














Magnolia obovata
(Fam. Magnoliaceae)

Die Japanische Gro?blatt-Magnolie hat nicht nur gro?e Bl?tter, sondern auch besonders gro?e Bl¨¹ten (15-20 cm gro?), die dar¨¹ber hinaus einen besonderen Duft verstr?men. Ihre Heimat hat sie in den Bergw?ldern Japans.
























Podophyllum pleianthum
(Fam. Berberidaceae)

Eher selten zu sehen ist auch der sogenannte Wei?e Chinesische Maiapfel. Die botanische Bezeichnung r¨¹hrt daher, weil die gro?en Bl?tter an Elefantenf¨¹?e erinnern (podo=Fu?, phyllum=Blatt). Sie finden die Besonderheit im Botanischen Garten in Regensburg in den Schattenhallen.

Text und Bilder: Lena Fraundorfer


Highlights im Juni

Highlights im Juni


Beim Sammeln von Fotomaterial f¨¹r die Highlights im Juni gingen auff?llig viel blau-bl¨¹hende Stauden ?ins Netz¡°. Die Farbe blau hat auf uns Menschen eine k¨¹hlende Wirkung, was wir an diesen Tagen gut gebrauchen k?nnen. Tats?chlich ist der Anteil blau bl¨¹hender Pflanzen in der Natur gering, hier im botanischen Garten Regensburg finden Sie aber zahlreiche Exemplare davon auf kleinem Raum. Einige aktuell bl¨¹hende Varianten, die allesamt im Gartenbereich Felsengarten zu finden sind, werden hier kurz vorgestellt:

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Moltkia petrea (Fam. Boraginaceae)

Der immergr¨¹ne Halbstrauch ist im ?stlichen Mittelmeergebiet beheimatet. Er bildet kompakte Kissen und ist zu seiner Bl¨¹tezeit ein echter Bienenmagnet. Die Standortanspr¨¹che sind mit denen des Lavendels vergleichbar.

Scutellaria hypericifolia (Fam. Lamiaceae)

In China kommt die auch ?Helmkraut¡° genannte Staude auf Grash?ngen und an Waldr?ndern auf H?hen bis zu 4000 m vor. Dadurch ist der Lippenbl¨¹tler gut frosthart und ben?tigt entgegen manch anderer Felsengartenpflanzen eine h?here Wasserversorgung.

Salvia ringens (Fam. Lamiaceae)

Ein nicht sicher winterharter Salbei mit besonders intensivem Cerulean-Blauton. Seine Heimat ist im Kaukasus und im Balkan.

Teuchrium orientale (Fam. Lamiaceae)

Ein weiterer Vertreter aus der Familie der Lippenbl¨¹tler ist der Orientalische Gamander. Beheimatet ist er im niederschlagsarmen Iran und dadurch an D¨¹rreperioden sehr gut angepasst.?

Stachys byzantina (Fam. Lamiaceae)

bwinÓéÀÖ_bwinÓéÀÖ¹ÙÍø»¶Ó­Äú@e Stachys-Art ist in deutschen G?rten l?ngst als robuster Bodendecker beliebt. Nichtsdestotrotz oder gerade deswegen verdient er es, weiterhin hervorgehoben zu werden. Dank der feinen Behaarung und der silbrigen Farbe vertr?gt die Art direkte Sonne und Hitze sehr gut. Die Behaarung f¨¹hrt auch zu der deutschen Bezeichnung Hasen- oder Eselsohr. Auch die Engl?nder benennen ihn nach einem Tier: ?Lambs Ear¡°. Neben den ansehnlichen Bl?ttern tragen auch die violetten Lippenbl¨¹ten, die an langen Bl¨¹tenkerzen erscheinen, zum Schmuckwert bei.

Penstemon pseudospectabilis ssp. Clutei (Fam. Plantaginaceae)?

bwinÓéÀÖ_bwinÓéÀÖ¹ÙÍø»¶Ó­Äú@er ?Bartfaden¡° w?chst nat¨¹rlicherweise in Trockengebieten im n?rdlichen Mexiko und der s¨¹d-westlichen USA.?


Bl¨¹tenh?hepunkt im Submediterranen Bereich

Juni ist in den meisten Gartenbereichen die Hochzeit f¨¹r Bl¨¹tenflor. Ausgesprochen leuchtkr?ftig ist aktuell der submediterrane Bereich, wo verschiedenste Pflanzen, die s¨¹dlich der Alpen im submontanen Bereich vorkommen. Im Folgenden werden nur einige der Highlights vorgestellt.

Sedum sexangulare und Sedum album (Fam. Crassulaceae)

Ein bl¨¹hender Teppich aus den zwei sonst eher unauff?lligen Sedum-Arten bildet aktuell den Rahmen im Submediterranen Beet. Der ?Wei?e Mauerpfeffer¡° (S. album) bildet l?ngere Bl¨¹tenst?ngel mit wei?en Doldenrispen, w?hrend der ?Milde Mauerpfeffer¡° (S. sexangulare) die gelben Bl¨¹ten an kurz gestielten, fleischigen Sprossen tr?gt. Da es sich um Dickblattgew?chse (Crassulaceae) handelt, ¨¹berstehen sie l?ngere Trockenperioden m¨¹helos. Beide Arten sind in fast ganz Europa heimisch.

Campanula persicifolia (Fam. Campanulaceae)

Die ?Pfirsichbl?ttrige Glockenblume¡° ist in fast ganz Europa heimisch (zus?tzlich in Vorder-Asien) und kommt sowohl auf frischen Wiesen wie auch in eher trockenen Bereichen von W?ldern vor. Im Garten zeigt sie sich als ausbreitungsfreudig, was aber selten als l?stig empfunden wird.

Muscari comosum (Fam. Hyacinthaceae)

Im Vordergrund steht der sp?t bl¨¹hende Geophyt Muscari comosum. Wie auch an seinen nat¨¹rlichen Standorten w?chst er hier an einer kleinen Ger?llsch¨¹ttung. Nicht nur s¨¹dlich der Alpen, sondern auch in Deutschland gilt die ?Schopfige Traubenhyazinthe¡° als heimisch, steht hierzulande aber unter Naturschutz. Interessant ist, dass die oberen Bl¨¹ten unfruchtbar sind; nur die unteren Einzelbl¨¹ten sind f?hig, Samen zu bilden. Angeblich werden die Zwiebeln der Pflanze in der mediterranen K¨¹che sogar gegessen, wobei die Zwiebelblume daf¨¹r eigentlich zu sch?n ist.?

Centranthus ruber (Fam. Valerianaceae) und Stachys recta (Fam. Lamiaceae)

Das optisch sehr ansprechende Paar aus ?Roter Spornblume¡° und ?Aufrechtem Ziest¡° kommt sehr gut mit den schlottrigen, n?hrstoffarmen und sonnigen Bedingungen zurecht. Der Ziest schafft das durch au?erordentlich lange Wurzeln, die bis zu zwei Meter in die Tiefe gehen.?

Gartenbereich Systematik

Idesia polycarpa (Fam. Flacourtiaceae)

Die sogenannte ?Orangenkirsche¡° ist ein kleiner und unter Hobbyg?rtnern noch unbekannter Baum, der aus Ostasien stammt. Die eher unauff?lligen Bl¨¹ten verstr?men Anfang Juni einen sehr angenehmen und doch dezenten Duft. Nach erfolgreicher Best?ubung bilden sich aus den Bl¨¹ten bis in den Herbst rote Fr¨¹chte, die den Baum auch nach dem Laubfall bis in den Winter attraktiv halten.

Liriodendron tulipifera (Fam. Magnoliaceae)

Die ?Tulpenmagnolie¡° geh?rt zu den urspr¨¹nglichsten aller Bl¨¹tenpflanzenarten, weshalb sie im Botanischen Garten am Fu?e des leichten Hanges angeordnet ist. Sie ist in Europa ein beliebter Park- und teilweise auch Hausbaum. Ihre Heimat befindet sich aber im Osten Nordamerikas, wo man auch das Holz zur Verarbeitung nutzt. Die Bl¨¹ten beherbergen orangefarbene Saftmale, welche wertvollen Nektar f¨¹r Insekten bereithalten. In den USA gibt es extra davon einen Bl¨¹tenhonig.

Gartenbereich Rote Liste

Stipa pennata (Fam. Poaceae) und Gladiolus palustris (Fam. Iridaceae)

Das ?Echte Federgras¡° (Stipa pennata) wird zu den S¨¹?gr?sern (Poaceae) gez?hlt und hat insgesamt ein weites Verbreitungsgebiet von Europa bis nach Nordafrika und in Teile Asiens. In Deutschland und Zentraleuropa ist es jedoch gef?hrdet und deshalb nach dem Bundesnaturschutzgesetz besonders gesch¨¹tzt. Grund f¨¹r die Gef?hrdung sind unter anderem die Verdr?ngung durch nichtheimische Pflanzenarten sowie das Verschwinden der nat¨¹rlichen Lebensr?ume durch intensive Nutzung. Zu den nat¨¹rlichen Lebensr?umen z?hlen Trocken- u. Halbtrockenrasen, sonnigen Felsh?ngen, lichte W?lder. Generell bevorzugt das Federgras sommertrockene, basenreiche und kalkhaltige B?den, die gerne auch steinig sein d¨¹rfen.

Dahingegen findet man die ?Stumpf-Siegwurz¡° (Gladiolus palustris) in der Natur nicht nur an trockenen Standorten sondern auch in Mooren, Sumpfw?ldern und wechseltrockenen Magerwiesen, Schotterheiden und Feuchtwiesen. Sie bevorzugt aber ebenfalls kalk- und basenreiche, nur m??ig n?hrstoffreiche B?den. Das gr??te Vorkommen n?rdlich der Alpen befindet sich im bayerischen Alpenvorland, wobei sie in Deutschland als stark gef?hrdet eingestuft wird und in ganz Zentraleuropa vom Aussterben bedroht ist. Auch hier sind Ursachen die starke Nutzung der nat¨¹rlichen Lebensr?ume.

Gartenbereich Schattenhallen

Saxifraga stolonifera (Fam. Saxifragaceae)

Durch fadenf?rmige Ausl?ufer verbreitet sich der kriechende Steinbrech allm?hlich. Aktuell zeigt er seine h¨¹bsche wei?e Bl¨¹te, die ¨¹ber dem festen Laub zu schweben scheinen. Eine n?here Betrachtung der ungew?hnlichen, zygomorphen Einzelbl¨¹ten lohnt sich. Erst bei genauerem Hinsehen sieht man die roten und gelben Tupfer auf den wei?en Bl¨¹ten. Ihren Ursprung hat die Pflanze in Ostasien, w?chst heute aber auch in Gebieten Eurasiens und in Nordamerika als Neophyt. Wie der Standort im Botanischen Garten vermuten l?sst, meidet dieser Steinbrech die volle Sonne und kommt eher in W?ldern und Waldr?ndern oder h?chstens an schattigen Felsen vor.

Text und Bilder: Lena Fraundorfer


Highlights im Juli

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Clerodendrum thomsoniae (Fam. Lamiaceae)
bwinÓéÀÖ_bwinÓéÀÖ¹ÙÍø»¶Ó­Äú@er Clerodendrum-Vertreter wird aufgrund der Bl¨¹tenzusammensetzung in Form und Farbe zu Deutsch auch Blutendes Herz bezeichnet. Das Farbspiel von rosa, cremewei? und knallrot macht die Kletterpflanze w?hrend seiner wochenlangen Bl¨¹tezeit zu einem Hingucker. Zu Hause ist C. thomsoniae in feucht-warmen Regionen Westafrikas.
Standort: Gew?chsh?user.

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Justicia carnea (Fam. Acanthaceae)
Beheimatet in den feuchtwarmen W?ldern Argentiniens und Brasiliens, braucht die Jakobinie auch bei uns ein Quartier ganzj?hrig hohe Luftfeuchtigkeit. Aktuell zeigen sich die Bl¨¹ten des kleinen Strauchs bei uns im Gew?chshaus in einem sehr besonderen rosa Farbton.

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Hydrangea serrata (Fam. Hydrangeaceae)
bwinÓéÀÖ_bwinÓéÀÖ¹ÙÍø»¶Ó­Äú@es wundersch?ne Exemplar einer japanischen Berghortensie tr?gt zierliche, aber zahlreiche und auff?llig pinke Bl¨¹ten, die in Schirmrispen angeordnet sind. Richtigerweise handelt es sich jedoch nur im inneren der Schirmrispen um echte Bl¨¹ten. Die zierenden Bl¨¹ten am Rand sind steril und dadurch nur zum Schein bzw. zum Anlocken von Insekten da. Meist zeichnen sich Pflanzen mit Scheinbl¨¹ten (z.B. auch Euphorbia, Helleborus) mit einer extra langen (Schein-)Bl¨¹tezeit aus. Die Bl¨¹tenfarbe wird dabei immer intensiver und dunkler. Im Herbst erwartet uns zudem eine ansehnliche F?rbung der Bl?tter.
Standort: Schattenhallen.

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Lilium davidii (Fam. Liliaceae)
Davids Lilie braucht es wie in seiner Heimat im Himalaya und in China feucht und humos, weshalb sie im Botanischen Garten in den Schattenhallen zu finden ist. Kaum vorstellbar ist, dass die gro?en Zwiebeln der Davids-Lilie, die ¨¹beraus attraktive und farbkr?ftige Bl¨¹ten hervorbringt, in China als Speisepflanze kultiviert wird.?

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Veronica longifolia (Fam. Scrophulariaceae)
Der Langbl?ttrige Ehrenpreis ist in fast ganz Europa (mit Ausnahme der Meeresregionen) und in der n?rdlichen H?lfte Asiens heimisch. Man findet ihn in der Natur an gr??eren Flusst?lern auf feuchten oder nassen Standorten, auch an der Donau. Trotz der geografisch gesehen weitl?ufigen Verbreitung ist der Naturbestand von V. longifolia gef?hrdet und hat daher einen Platz auf der Roten Liste.
Standort: Versuchs- und Anzuchtfl?che.

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Lysimachia clethroides (Fam. Primulaceae)
Die wei?en, gebogenen Bl¨¹tenst?nde, die auf den ersten Blick stark an Veronica longifolia erinnern, lassen im Deutschen gleich zwei Namen vergeben: Schnee-Felberich und Entenschnabel-Felberich. Der dichte Bestand entsteht wie von selbst, denn L. clethroides verbreitet sich stark durch kurze Ausl?ufer.
Standort: Terti?r-Asien
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Aesculus parviflora (Fam. Sapindaceae)
Die Strauchkastanie kommt urspr¨¹nglich aus dem S¨¹dosten der USA, gedeiht aber in unseren Breitengraden ebenfalls hervorragend. Im Gegensatz zu anderen Rosskastanien w?chst sie aber strauchartig und wird in der Regel kaum h?her als zwei Meter. Die horizontale Ausbreitung jedoch ist durch unterirdische Ausl?ufer stark ausgepr?gt, sodass A. parviflora im Alter eine Fl?che von bis zu 10 m? einnehmen kann. Hervorzuheben ist auch die vergleichsweise sp?te Bl¨¹te im Juli und der hohe Nektar- und Pollenwert, was die Strauchkastanie zu einer attraktiven Bienenpflanze macht.
Standort: Systematik

Text und Bilder: Lena Fraundorfer


Highlights im August

Lilium auratum (Fam. Liliaceae)

Die Goldband-Lilie zeigt wie ausgefallen die Kreationen der Natur sein k?nnen. Ihre orange-braunen Papillen auf wei?em Grund der? gro?en Bl¨¹ten lassen die in Japan heimische Zwiebelblume fast k¨¹nstlich wirken. In jedem Fall ist Sie eine Augenweide und dank des intensiven Dufts auch einen n?heren Besuch Wert.
Standort: Schattenhallen

Lilium speciosum var. clivorum (Fam. Liliaceae)

bwinÓéÀÖ_bwinÓéÀÖ¹ÙÍø»¶Ó­Äú@e rosa- bis purpurfarbene Prachtlilie ist ebenfalls in Japan heimisch. Sie wird bis zu 1,80 m hoch und zieht die Blicke nicht zuletzt wegen den giftgr¨¹nen Filamenten auf sich.
Standort: Terti?r-Asien

Acis valentina?(Fam. Amarillicaceae)

Eine sehr zarte Erscheinung ist dieses Amaryllisgew?chs. Erst ab Ende Juli zeigen sich die Bl¨¹ten der Zwiebelpflanze, das Laub kommt erst nach den ersten Bl¨¹ten zum Vorschein. A. valentina ist in Spanien, n?rdlich von Valencia heimisch und deshalb bei uns nicht ganz sicher winterhart.
Standort: Felsengarten

Limonium gmelini?(Fam. Plumbaginaceae) und Vitex agnus-castus (Fam. Lamiaceae)

Im Vordergrund zu sehen ist hier der eine besondere Art des Strandflieders, welcher in den Steppenregionen S¨¹d-Ost-Eruopas, Kleinasiens und bis nach Zentralasien beheimatet ist. Dadurch ist er angepasst an kontinentales Klima mit niedrigen Temperaturen im Winter und hohen Temperaturen und teils Trockenheit im Sommer. Nichtsdestotrotz ist er in der Natur h?ufig auf eher feuchten oder zumindest zeitweise Nassen Standorten zu finden, die zudem oft hohe Salzwerte aufweisen. Somit w?re L. gmelini vielleicht auch gut zur Bepflanzung von Stra?enteilern geeignet. Die intensiv lilafarbenen, filigranen Bl¨¹tenst?nde tanzen ¨¹ber eher derben, kr?ftigen Bl?ttern, die auch im Winter gr¨¹n sind.

Direkt hinter dem Limonium steht der in gleichem Farbton bl¨¹hende M?nchspfeffer. bwinÓéÀÖ_bwinÓéÀÖ¹ÙÍø»¶Ó­Äú@er Halbstrauch mag es ebenfalls vollsonnig, vertr?gt gro?e Hitze und zeitweise Trockenheit. Schon Lange wird er in der Naturheilkunde, z.B. zur Hormonregulation, verwendet.

Standort: Felsengarten

Aloe namibensis?(Fam. Aloaceae)

bwinÓéÀÖ_bwinÓéÀÖ¹ÙÍø»¶Ó­Äú@e Aloe-Art findet man, wie der Name bereits verr?t, in den trockenen T?lern der W¨¹ste Namib. Die korallenfarbenen, l?nglichen Bl¨¹tentrauben haben eine gr¨¹n-gelbe Spitze.
Standort: Gew?chsh?user

Sinningia eumorpha?(Fam. Gesneriaceae)

Eine sehr edle Sinningia-Art mit glockenf?rmiger Bl¨¹te, die sich weit ?ffnet. Die dicke Knolle speichert Wasser, sodass sie wie die meisten Gesneriaceaen mit Wassergaben gen¨¹gsam umgeht. S. eumorpha stammt aus Brasilien.
Standort: Gew?chsh?user

Text und Bilder: Lena Fraundorfer


Highlights im September

Petrorhagia saxifraga (Fam. Caryophyllaceae) und Cyclamen hederifolium (Fam. Primulaceae)

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Der submediterrane Gartenteil wird im September nochmal von grazilen rosa Farbtupfern in Szene gesetzt. Hauptakteure zu dieser Jahreszeit sind zum einen die Herbst-Alpenveilchen (Cyclamen hederifolium), die als Pendanat zu den im Fr¨¹hjahr bl¨¹henden Cyclamen stehen. Erkennungszeichen der Art sind unter anderem die spitz-dreieckigen Bl?tter, die erst nach oder w?hrend der Bl¨¹te ab August erscheinen. Das Herbst-Alpenveilchen ist in (sub-)mediterranen Gebieten der Mittelmeerl?nder von Frankreich bis in die T¨¹rkei in meist felsigen (Busch-)W?ldern heimisch.

Ebenfalls in rosa ziert die in ihrer Wuchsform an Schleierkraut erinnernde Steinbrech-Felsnelke (Petrorhagia saxifraga). Sie mag es warm und brauch einen durchl?ssigen, m?glichst kalkhaltigen Boden und w?chst in der Natur wie auch hier im Botanischen Garten gerne auf steinig-schottrigem Untergrund. Ihre Heimat erstreckt sich von Zentral- ¨¹ber S¨¹deuropa bis in den Kaukasus.

Beide Arten bereichern den Fr¨¹hherbst im Steingarten ungemein, da die allermeisten ?klassichen¡° Felsgartenstauden ihren Bl¨¹tenh?hepunkt zwischen April und Juni haben.
Standort: Submediterraner Bereich

Galatella linosyris (Fam. Asteraceae)

Die Bl¨¹tenst?nde der Goldhaar-Aster wirken von oben betrachtet wie einzelne Sterne. Erst aus der N?he sind die f¨¹r Asteraceaen typischen Bl¨¹tenk?rbe erkennbar, aus denen sich sp?ter ebenfalls ansehnliche, wollige Samenst?nde entwickelt. Die in Europa und Nordafrika heimische Wildstaude ist an Trockenheit angepasst, sodass sie mit den zunehmend warmen und trockenen Sommern sehr gut zurechtkommt.
Standort: Systematik

Elsholtzia stauntonii (Fam. Lamiaceae)

Der chinesische Gew¨¹rzstrauch tr?gt in sowohl Heimat als auch Verwendung schon im deutschen Namen. Nach der sp?ten Bl¨¹te im September folgt im Herbst mit der gelben Laubf?rbung ein weiterer Schmuckaspekt. Im Zentrum der Ansicht steht das Kunstwerk ?Evolution¡°, dem das kleine Beet vor der Heide gewidmet ist.
Standort: Statue

Oenothera organensis und Circaea lutetiana (beides Fam. Onagraceae)

In einem der Systematik-Beete bl¨¹hen gerade mehrere Vertreter aus der Familie der Nachtschattengew?chse (Onagraceae). Die leuchtend gelb bl¨¹hende Nachtkerze Oenothera organensis stammt ist nur in einem kleinen Gebiet in den T?lern der Organ-Berge in New Mexico (Nordamerika) zu Hause.

Bei dem Kraut mit den zarten wei?-rosa bis violetten Bl¨¹ten im Vordergrund handelt es sich um das Gemeine Hexenkraut (Circacea lutetiana). Es ist bei uns in Europa bis hin nach Mittelasien und Sibirien und auch in Nordafrika, heimisch. Ein Grund f¨¹r den deutschen Namen k?nnte sein, dass man es vor allem an dunklen ?unheimlichen¡° Stellen im Wald findet. Ein weiterer Grund ist, dass es in fr¨¹heren Zeiten von ?Kr?uterhexen¡° zur Bek?mpfung seelischer Leiden eingesetzt wurde. Au?erhalb der Bl¨¹tezeit ist C. lutetiana eher unscheinbar, sobald aber die zarten Bl¨¹ten erscheinen, eignet sie sich durchaus als reizende Zierstaude.
Standort: Systematik

Caryopteris divaricata (Fam. Lamiaceae)

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In der Morgensonne tanzen hier die an die an den Losbaum erinnernden Bl¨¹ten der Stauden-Bartblume. Sie ist in den Laubw?ldern Koreas, Japans und Chinas beheimatet, f¨¹hlt sich aber auch in Niederbayern sichtlich wohl. Im Gegensatz zu anderen Vertretern der Gattung Caryopteris ist C. divaricata ein Hemikryptophyt. D.h. dass der Spross j?hrlich neu aus den ?berdauerungsknospen an der Erdoberfl?che austreiben.
Standort: Systematik

Text und Bilder: Lena Fraundorfer


Highlights im Oktober

Herbststimmung im Botanischen Garten

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Im Oktober ist der Herbst im Botanischen Garten so richtig angekommen. Der aus Nord-Ost-Asien stammende Korkbaum Phellodendron amurense Rupr. (Fam. Rutaceae) ist dabei einer der ersten, der sich in ein strahlend helles gelb-gr¨¹n kleidet. Mit dem Alter bilden sowohl ?ste wie auch Stamm eine dicke Korkschicht aus, die schon seit mehreren tausend Jahren zur Herstellung verschiedener Alltagsprodukte verwendet wird. Neben der besonderen Rinde sind auch das gefiederte Laub und die malerische Wuchsform wichtige Zieraspekte des bei uns noch selten zu findenden Geh?lzes.

Standort: Terti?r-Asien

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Der hohe Baum im Bild ist die Gelbe Kastanie Aesculus flava Sol. (Fam. Hippocastanaceae). Bei ihr ist nicht nur die Herbstf?rbung gelb (bis gelb-orange), sondern auch die Bl¨¹ten im Sommer. Der bei uns bis zu 20 m hoch werdende Gro?baum tr?gt in seiner nordostamerikanischen Heimat zum klassischen Bild des "Indian Summers" bei. ?hnlich wie die bekanntere Rosskastanie, bildet auch A. flava im Herbst gro?e Kapselfr¨¹chte aus, jedoch mit glatter Schale.

Die Farben des Indian Summers werden hier in der Anpflanzung durch die herbstliche Rotf?rbung des Blutweiderichs (Lythrum) und des heimischen Pfaffenh¨¹tchens (Euonymus europaeus L.) komplettiert.

Standort: Systematik

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Dank des sp?ten Sonnenaufgangs kann man die magische Stunde am Morgen nun m¨¹helos einfangen.

Standort: Systematik

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Der erste Raureif l?sst die unterschiedlichen Blattstrukturen zur Geltung kommen (Globularia meridonalis O.Schwarz und Geum rivale L.).

Standort: Versuchs- und Anzuchtfl?che

Tierische Besucher

Die bunt gemischte Flora im Botanischen Garten bietet Lebensraum und Nahrung f¨¹r eine Vielzahl an Tieren, die hier das ganze Jahr ¨¹ber beobachtet werden k?nnen.

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Man sieht sie eigentlich das ganze Jahr ¨¹ber im Garten herumflitzen, die Eichh?rnchen, doch jetzt im Herbst sind sie besonders aktiv. Klar, bei den zahlreichen Nussb?umen (im weitesten Sinne) haben sie jetzt ordentlich viel Arbeit, ihren Wintervorrat einzubuddeln.

Standort: Terti?r-Amerika

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Nicht nur das Eichh?rnchen sammelt Wintervorr?te: auch zahlreiche Eichelh?her sind in diesen Tagen beim Sammeln verschiedener Nussfr¨¹chte zu beobachten.

Standort: Terti?r-Europa

Text und Bilder: Lena Fraundorfer


Highlights im November

?Herbstf?rbungen im Botanischen Garten

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Anfang November ?bl¨¹ht¡° die Herbstf?rbung der Sp?tf?rber so richtig auf. Besonders auff?llig ist die Herbstf?rbung vom Eisenholzbaum Parrotia persica (D.C.) C.A.Mey. aus der Familie der Hamamelidaceae. Der deutsche Name verweist auf eines der h?rtesten H?lzer im Pflanzenreich. Der aus Vorderasien stammende Gro?strauch zeigt zuverl?ssig eine sehr bunte Herbstf?rbung, was neben der besonderen Rinde und der fr¨¹hen Bl¨¹te, die sich noch vor dem Blattaustrieb zeigt, zu den Hauptargumenten z?hlen. Hinzu kommt, dass er eine sehr breite Standortamplitude hat und im Allgemeinen gut mit dem Klimawandel zurechtkommt.

Standort linkes Foto: Systematik; Standort rechtes Foto: Terti?r-Asien

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Zu den weiteren auff?lligen Herbstf?rbern z?hlt Cotinus coggygria Scop. aus der Familie der Anarcadiaceae. Hier im Botanischen Garten Regensburg w?chst der Strauch thematisch passend im submediterranen Bereich nebst nachgeahmtem steinigem Gel?nde, wie er auch an seinem Naturstandort im Mittelmeergebiet und im s¨¹dlichen Europa vorkommt. Nur bei ausreichend Sonne bildet der Perr¨¹ckenstrauch diese pr?chtige Herbstf?rbung aus. ?brigens bezieht sich der deutsche Name auf die bauschigen Bl¨¹tenst?nde, die sich in unseren Breiten Ende Juni bis Anfang Juli zeigen.

Standort: Submediterraner Bereich

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Auch der Tulpenbaum Liriodendron tulipifera L. beh?lt lange sein Laub und f?rbt es Ende Oktober bis Anfang November in sattes gelb bis braun. Die stattlichen hoch gewachsenen B?ume, die am Naturstandort im Nordosten Nordamerikas ¨¹ber 40 m hoch werden k?nnen, leuchten dadurch schon von weitem. In seiner Heimat ist Liriodendron h?ufig in Mischw?ldern der Appalachen anzutreffen und k?nnte auch europ?ische W?lder aufwerten. Unter anderem dank seiner tiefgreifenden Pfahlwurzel ist der Ur-Baum vergleichsweise robust gegen¨¹ber l?ngerer Trockenheit und toleriert sowohl kurzzeitige Staun?sse wie auch Hitze.

Standort: Systematik

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bwinÓéÀÖ_bwinÓéÀÖ¹ÙÍø»¶Ó­Äú@es Bild zeigt eine Palette an verschiedenen Herbstf?rbungen, von links nach rechts: Acer carpinifolium Siebold & Zucc. mit leicht gelb-gr¨¹ner F?rbung, Zelkova serrata (Thunb.) Makino in dunklem rot-braun, Parrotia persica (D.C.) C.A.Mey. in buntem orange-gelb-gr¨¹n und rechts vorne Hydrangea in sattem gelb.

Standort: Terti?r-Asien


Highlights aus den Gew?chsh?usern

Stapelia flavirostris N.E.Br. (Fam. Asclepiadaceae)

Stapelia flavirostris tr?gt nur wenige, h?ufig auch nur eine einzige f¨¹nfz?hlige Bl¨¹te, die einem Seestern ?hnelt. Die Natur hat sich mit dem Auftreten der Bl¨¹te aber noch mehr gedacht, denn es handelt sich um eine sogenannte T?uschblume: als zweite Interpretation erinnert sie an eine Fleischwunde und verspr¨¹ht zudem einen strengen Duft nach Aas. Was f¨¹r uns Menschen als unangenehm empfunden wird, lockt Fliegen an, die die Blume ?hnlich wie einen Kadaver als Ablagegrund f¨¹r ihre Eier ausw?hlen. Im Gegenzug wird die Aasblume von den Fliegen best?ubt. In der Natur ist die Stammsukkulente in S¨¹dafrika zu finden.

Standort: Gew?chsh?user Haus 4

Pleiospilos bolusii N.E.Br. (Fam. Aizoaceae)

Pleiospilos bolusii geh?rt zu den Mittagsblumengew?chsen. Der botanische Gattungsname begr¨¹ndet sich auf die charakteristischen Flecken oder Punkte auf den verdickten Blattst?mmen. Wie auch in ihrer Heimat bl¨¹ht die Pflanze auch bei uns im Herbst auf, wobei dieser am Naturstandort in S¨¹dafrika auf einen anderen Monat f?llt.

Standort: Gew?chsh?user Haus 4

Cattleya intermedia cv. Alba Graham und Dendrochilum cobbianum Rchb.f., Fam. Orchidaceae

Cattleya intermedia ¡°Alba¡± ist eine von etwa 114 Arten ihrer Gattung. Sie lebt epiphytisch, also auf B?umen wachsend und ist in den W?ldern Brasiliens und in Paraguay zu finden. Beeindruckend sind ihre fast handgro?en Bl¨¹ten, die mehrere Wochen lang bl¨¹hen.

Im Hintergrund zeigt sich ein weiterer Vertreter aus der Familie der Orchideen: Dendrochilum cobbianum. Eine v?llig andere Gattung, die in dieser Art nur auf den Philippinen in k¨¹hleren Bergregionen heimisch ist. Sie lebt ebenfalls epiphytisch oder auch lithophytisch (auf Felsen wachsend) und verstr?mt einen zarten Vanille-Duft.

Standort: Gew?chsh?user Haus 1

Text und Bilder: Lena Fraundorfer


Highlights im Dezember

Wintereinbruch

Anfang Dezember wurde das Land vom Winter ¨¹berrascht. Auch der Botanische Garten ist unter der ungew?hnlichen Schneemasse versunken. F¨¹r einige Tage ein wahrlich sch?ner Anblick! Auch aus g?rtnerischer Sicht ist eine Schneedecke in der Regel positiv zu bewerten, da sie eine isolierende Wirkung hat und die darunter liegenden Pflanzen vor Wind und K?lte sch¨¹tzt. Der Temperaturunterschied ist mit bis zu zehn Grad h?heren Werten unter der Schneedecke deutlich messbar. Leider war es in diesem Jahr ein schwerer, weil nasser Schnee, der auf ungefrorenen Boden viel, sodass der Botanische Garten einige Schneebr¨¹che und Geh?lzverluste zu verzeichnen hat.?

Callicarpa bodinieri H.L¨¦v. (Fam. Lamiaceae)

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Im fr¨¹hen Winter bringt der sogenannte Liebesperlenstrauch Farbe in den Garten. Auch der botanische Name weist auf die sch?ne Frucht (griech. kallos = sch?n, karpos = Frucht) hin, welche jedoch nicht zum Verzehr geeignet ist. In ihrer Heimat in Mittel- und Westchina ist der Strauch in H?hen von bis zu 3.400 m zu finden.

Standort: Terti?r-Asien


Photonia davidiana Cardot (Fam. Rosaceae)

Die Lorbeermispel ist ein ganzj?hrig attraktiver Strauch, doch im Winter kommt er dank seines immergr¨¹nen Laubes, das sich teilweise r?tlich verf?rbt, und der roten Fr¨¹chte, die bis ins Fr¨¹hjahr haften bleiben, besonders stark zur Geltung. Seine Heimat ist in S¨¹dostasien.

Standort: Eingang


Im Gew?chshaus

Die Gew?chsh?user des Botanischen Gartens sind ganzj?hrig ein Besuch wert. Gerade im Winter bl¨¹hen einige Exoten auf. Beispielsweise haben mehrere Vertreter der Gattung Crassula (Haus 4) sowie einige Orchideen (Haus 1 und 2) aktuell ihre Bl¨¹tezeit. In Haus 4 sind verschiedene Zwiebelbl¨¹her aufgestellt, die ebenfalls im Winterhalbjahr Hochzeit haben.

Phaius tankervilleae (L'Her.) Blume (Fam. Orchidaceae)

Hierbei handelt es sich um eine Orchidee, die in weiten Teilen S¨¹dostasiens sowie auf pazifischen Inseln, in Indien und Australien verbreitet ist. Im Gegensatz zu vielen anderen Orchideen, w?chst sie auf dem Erdboden und hat w?hrend der Wachstumsphase einen hohen Wasserbedarf, weshalb sie zu Deutsch auch Sumpforchidee genannt wird. Ihre Bl¨¹tenst?nde k?nnen mehr als einen Meter lang werden und tragen mehrere Einzelbl¨¹ten, die sich nach und nach ?ffnen.

Standort: Gew?chshaus 1


Paphiopedilum venustum (wall.) Pfitzer (Fam. Orchidaceae)

Der Bl¨¹tenstand dieser Venus-Schuh-Orchidee ist mit knapp 8 cm recht kurz, wobei die einzige darauf sitzende, wachsartige Bl¨¹te vergleichsweise gro? erscheint. Die volkst¨¹mliche Bezeichnung ist eine Ableitung des botanischen Namens, welcher aus den griechischen W?rtern pahos (= Insel mit einem der Venus geweihten Tempel) und pedilum (= Pantoffel) zusammengesetzt ist. Da diese Orchideenart keine Wasserspeicherorgane besitzt, ist es essenziell, den Wurzelballen dauerhaft feucht zu halten und f¨¹r eine hohe Luftfeuchtigkeit zu sorgen. In ihrer Heimat in Nepal und Assam kommt sie bis in H?hen von 1.500 m vor.

Standort: Gew?chshaus 1


Phaedranassa cinerea Ravenna (Fam. Amaryllidaceae)

bwinÓéÀÖ_bwinÓéÀÖ¹ÙÍø»¶Ó­Äú@es Amaryllisgew?chs gibt es in der Natur nur in Ecuador. Die dort endemische Art w?chst in den subtropischen Bergw?ldern der Anden, wo sie auch zeitweise Trockenzeiten erlebt. bwinÓéÀÖ_bwinÓéÀÖ¹ÙÍø»¶Ó­Äú@e Trockenzeit muss auch im Gew?chshaus simuliert werden, damit sie erfolgreich zur Bl¨¹te kommt.

Standort: Gew?chshaus 2

Text und Bilder: Lena Fraundorfer



  1. Universit?t Regensburg
  2. Fakult?t f¨¹r Biologie und Vorklinische Medizin